Montag, 22. Februar 2010
Kung Hei Fat Choi *
Freitag, 19. Februar 2010
Torah shines Bright ...

Samstag, 13. Februar 2010
Ein großes Land

Für alle, die jetzt nicht ganz sicher in australischer Geographie sind, gibt es hier noch eine Australienkarte mit drei roten Punkten. Im Westen Perth; im Norden Darwin; im Süden Port Augusta, wo dieses Straßenschild zu finden ist.

Übrigens bin ich due to anhaltendem Regen, schon jetzt im Olympiafieber und ich muss sagen, dass Geschichten über australische Athleten schon manchmal ziemlich interessant sein können. Während die 'klassischen' Skifahrer wie Langläufer oder Abfahrer doch größtenteils born and bred oder zumindest bred in the Snowy Mountains sind und sich auch nicht über schlechte Schneebedingungen beschweren, "It's just like at home", finde ich die When did you start the sport?-Geschichten der Bobfahrer und Rodler besonders interessant.
Durchschittsalter beim Beginnen liegt so um die 25, wobei man wahlweise aus dem Leichtathletikstadien heraus rekrutiert wurde, da noch ein vierter Mann gebraucht wurde und Sprinter bekanntlich schnell sind oder von einem Freund während eines Urlaubs in Kanada oder Österreich dazu überredet, es doch mal zu probieren. Und im Sommer verdient man sein Geld dann im eigenen Surfshop.
Mittwoch, 10. Februar 2010
Juicy goss
Montag, 8. Februar 2010
Ueber boxende Kaengurus und Bradburys machen

...ein kleines unschuldiges Kaenguru. Okay, vielleicht ist es nicht ganz unschuldig, aber dennoch kein Grund es zu verbieten! Und damit bin ich ganz auf der australischen Seite des Geschehens. The Boxing Kangaroo - in Australien wesentlich beliebter als die eigentliche Flagge und haeufig als Australia's sporting flag bezeichnet.
Urspruenglich diente es als Werbefigur in den 1890er Jahren fuer eine Art Wanderzirkus, in dem Menschen gegen Kaengurus boxten. Waehrend des zweiten Weltkriegs wurde es zu einem der Symbole des australischen Truppen und im Jahre 1983 wurde es schliesslich zu dem Sportsymbol, das es heute ist, als auf der 'Australia II', die den America's Cup gewann eine riesige Fahne wehte, die ein goldenes Kaenguru mit roten Boxhandschuhen auf gruenem Grund zeigte.
Kurz danach erhielt das australische olympische Komitee die Rechte an dem Boxing Kangaroo, das seitdem als DAS Maskottchen fuer alle australischen Sportler gilt. Traditionell weht es seitdem ueberall dort im olympischen Dorf, wo die Australier wohnen. Bis jetzt, denn nun moechte das IOC, dass die riesige Flagge abgenommen wird, da es too commercial sei - down under so eine Affaere, dass sich sogar der Premierminister einschaltet.
Und so wie es aussieht, darf das Boxing Kangaroo weiter wehen, um den australischen Medaillenhoffnungen Glueck zu bringen.
...und so waeren wir auch schon beim eigentlichen Thema des heutigen Eintrags: Australien's Chancen at the 21st Winter Olympic Games.
Australien und Winter - fuer einen deutschen doch eine sehr seltsame Vorstellung, schliesslich faellt Schnee in 99.99% des Landes nicht gerade haeufig, aber dennoch gibt es grosse Medaillenhoffnungen fuer Australien. Vielleicht nicht gerade in den klassischsten Wintersportarten wie Langlauf oder Skispringen.
Traditionell sehr erfolgreich bei Olympischen Sommerspielen, holen die Wintersportler langsam auf, bedenkt man doch, dass es die erste Goldmedaille erst vor acht Jahren in Salt Lake City gab.
So, let's do some more Bradburys!
Ja, so unerwartet war der Gewinn von Steven Bradbury im Jahre 2002, dass doing a Bradbury heute das ein Sprichwort ist; einen Bradbury machen, bedeutet so viel wie als krasser Aussenseiter zu gewinnen. Und als ich neulich im Fernsehen seinen Sieg sah, konnte sogar ich mich dunkel daran erinnern, wie der erste Olympiasieger aus der suedlichen Hemmisphaere zu seinem Sieg kam.
Steven Bradbury ist sogar nicht nur der erste Olympiasieger, er gewann sogar gemeinsam mit der 5000m-Shorttrackstaffel 1994 die erste Winterolympiamedaille und drei Jahre zuvor gemeinsam mit der Staffel den ersten Weltmeistertitel in einer Wintersportart fuer Australien.
Danach ging es fuer Bradbury eher bergab als bergauf. Bei einem Rennen stuerzte er, die Kufe eines anderen Laufers verletzte ihn so, dass er mehrere Liter Blut verlor, ehe er mit 111 Stichen genaeht werden konnte, 2000 brach er sich bei einem Sturz den Halswirbel und dann kam das Rennen seines Lebens - das Finale ueber 1000m; Favorit: Apolo Anton Ohno und jeder andere der im Rennen war, ausser Bradbury.
Denn der hatte schon mehr Glueck als Verstand um ueberhaupt in dieses Rennen zu gelangen. Im Viertelfinale kam er nur als Dritter ins Ziel - der Zweitplatzierte aber wurde nachtraeglich disqualifiziert. In Halbfinale lag er auf dem letzten Platz zurueck als alle vor ihm stuerzten und er sichso noch einen Platz im Finale sichern konnte.
Und jeder der glaubt, dass Geschichte sich nicht wiederholen kann - watch this!
Folgerichtig der Titel von Bradburys Biographie "Last man standing".
...und so ganz normal sind die Geschichten hinter australischen Winterolympiasiegern irgendwie nicht.
Inspired by Bradbury gewann Alisa Camplin ebenfalls 2002 eine Goldmedaille - im Freestyle-Skispringen. Never heard of it!? Das ist die Sportart, bei der mein erster Gedanke "Sind die vollkommen Lebensmuede?" ist; Schanze hoch und Salto, Schrauben und sonstwas machend wieder runter.
Das interessante hinter Camplins Geschichte ist aber, dass sie bis 1994 noch nicht mal Skifahren konnte, da war sie so alt wie ich jetzt (hey, es gibt doch noch Chancen ;)), 20 Jahre. In der Folgezeit trainierte sie ihre Spruenge auf einem See in der Naehe von Melbourne, wo sie gleichzeitig Informationstechnologie studierte.
2002 galt aber Jacqui Cooper als australische grosse Medaillenhoffnung, bis sie sich einige Wochen vor den Spielen das Knie verletzte und Camplin zu Australien letzter Hoffnung wurde. Zuvor hatte Camplin zwar noch nie gewonnen, aber den wohl wichtigsten Wettkampf ihrer Karriere und so wurde sie zur ersten Frau der suedlichen Halbkugel, die sich Winterolympiasiegerin nennen darf.
Im Oktober 2005 verletzte sie sich am Knie und die Hoffnungen auf Turin 2006 schienen im Sand zu verlaufen, als sie sich die Sehne eines Verstorbenen implatieren liess, elf Wochen spaeter wieder mit dem Training begann und nach Olympia mit einer Bronzemedaille vom Sport zuruecktrat.
Nummer drei in der Riege der australischen Wintersportolympiasieger stellt der gebuertige Kanadier Dale Begg-Smith da. Im Schnee aufgewachsen gehoerte er zu den grossen Hoffnungen der kanadischen Mannschaft im Freestyle-Skiing, als im seine Trainer sagten, dass er sich zwischen dem Sport und seinem gerade gestarteten computer business entscheiden muesse.
Das wollte Begg-Smith aber nicht und verliess im Alter von 15 gemeinsam mit seinem Bruder Kanada, nach zweijaehriger Sperre startete er ab 2003 fuer Australien - heute ist er Olympiasieger ...und Millionaer (Firmenumsatz um die 40.000.000 pro Jahr).
But still not done yet, in Vancouver will er seinen Titel verteidigen und es sieht gut aus. Nicht nur fuer ihn, sondern auch fuer halfpipe snowboarder Torah Bright und freestyle aerial skiier Lydia Lassila. Weitere Medaillenhoffnungen sind (laut dem neben mir liegenden Sunday Telegraph) snowboarder Holly Crawford und Damon Hayler; freestyle aerial skiier Jacqui Cooper, und shorttrack skater Tatiana Borodulina. Es waere nicht wirklich ein richtiger Bradbury, weil man glaubt, dass sie eine Aussenseiterschance haben - snowboarder Alex Pullin und Doppel-Skeleton-Fahrer Melissa Hoar & Emma Lincoln-Smith.
Und da every Aussie medal live im TV gezeigt werden soll, freu ich mich jetzt schon auf endlose Stunden freestyle skiing, snowboarding and shorttrack.