Montag, 28. September 2009

The Grand Final fever is all around

Kommste aus Melbourne biste crazy about AFL - Kommste aus Sydney biste crazy about NRL.

Keine Ahnung, was diese Aussage bedeutet? Willkommen im Club, denn bevor ich nach Australien gekommen bin, hatte ich auch keinen Schimmer, was diese beiden Abkürzungen bedeuten, doch mir wurde ziemlich schnell klar, dass sie für die Leute aus dem land down under von essentieller Bedeutung sind, so ähnlich wie the ashes.

Also zur kurzen Erklärung AFL bedeutet Australian Football League oder kurz Aussie rules Footie (ja, Australier lieben es, also mögliche - und auch unmögliche - mit -ie zu beenden) und wird vor allem in Westaustralien gespielt bzw. alles was nicht New South Wales und Queensland ist, die Hauptstadt von Footie ist Melbourne.

NRL heißt ausgeschrieben National Rugby League. Im Gegensatz zum Australian Football findet man aber kaum einen Fan davon außerhalb von NSW und QLD (ja, ich bin auch schon im australischen Abkürzungswahn angekommen). Ich will ja jetzt nichts falsches sagen, aber ich glaub, die Nationalspieler sind dann die wallabies, da bin ich mir aber nicht sicher - dafür weiß ich schon, dass mein nächster post über den australischen Abkürzungs- und Spitznamenswahn sein wird ;) . Das Einzige, was ich über Rugby weiß, ist, dass dieser Sport nicht gut für die Gesundheit sein kann, denn als ich am vergangenen Wochenende die ersten fünf Minuten des Halbfinals zwischen den Eels und den Bulldogs gesehen hab, lagen da innerhalb von vier Minuten zwei Mal Spieler auf dem Rasen, die nicht mehr von alleine aufstehen konnten, da sie halb bewusstlos waren...

Die Regeln für diese beiden Sportarten werde daher ich jetzt nicht erklären, da ich erstens keine Ahnung davon hab und zweitens erstmal ne Ewigkeit gebraucht hab, zu merken, dass es sich dabei um zwei komplett verschiedene Sportarten handelt, wobei ich den Unterschied trotzdem nur an den Städtenamen erkenne, wenn es gerade im tellie läuft. Stattdessen konzentriere ich mich lieber darauf zu beschreiben, was Rugby und Footie mit den Australiern anstellt.

Momentan ist die Zeit der Grand Finals - den großen Finals einer langen Saison. Am vergangenen Wochenende gewannen die (Geelong) Cats gegen die (St. Kilda) Saints das Finale im Aussie rules Footie. Hier in Sydney jetzt nicht so riesig, weil ja AFL. Dafür geht es seit ein paar Tagen hier richtig rund.

Am kommenden Wochenende steigt nämlich das große Finale der ARL. Leider weiß ich immer noch nicht, ob hier Rugby League oder Rugby Union gespielt wird - dass australische Sportarten auch immer so kompliziert sein müssen... Jedenfalls spielen die (Parramatta) Eels gegen (Melbourne) Storm - scheinbar scheint's (entgegen australischen Behauptungen, dass sich in Melbourne kaum einer für Rugby interessiert) da doch ein Team zu geben...

Seit Tagen gibt es hier in den Zeitungen und im Fernsehen kein anderes Thema mehr, als das bevorstehende Grand Final. Tausende Fans belagern die Trainingseinheiten und Wettbüros machen Rekordumsätze (Willkommen in der ehemaligen britischen Kolonie!). Ich hab übrigens vor zwei Minuten beschlossen, dass ich für die Eels bin, schließlich wohn ich in der City of Parramatta. Glaub ich wenigstens, da das bei uns unter dem Straßenschild steht, denn andere Teile Eppings liegen in der City of Ryde und im Hornsby Shire - aber dennoch bitte nicht wundern, das gehört trotzdem alles zu Sydney; es gibt hier nur tausende von Verwaltungsgliederungseinheiten.

Polizeiaufgebot und Stimmung sind dann ungefähr wie bei der Fußballweltmeisterschaft wie in Deutschland... Und auf jeden Fall ist mir jetzt schon klar, dass der pub am kommenden Wochenende mal wieder aus allen Nähten platzen wird - also doch lieber Oktoberfest im Löwenbräu?!

Samstag, 26. September 2009

The dirty life of a ghostdriver

Bild der NASA der australischen Küste während des dust storms

Obwohl der Himmel in der vergangenen Nacht und bei Sonnenaufgang mal wieder ein wenig gelblich eingefärbt war, ist der große dust schon seit ein paar Tagen verschwunden; jedenfalls aus der Luft. Doch wenn 75.000 Tonnen (wenn ich mich richtig erinnere ist doch eine Tonne 1000 Kilogramm?!) Sand pro Stunde über eine Stadt hinweg ziehen, dann fällt eben auch ein bisschen was davon runter... Aus diesem Grund machen Waschanlagenbesitzer momentan Millionen und die Stadtreinigung Überstunden.



Ansonsten ist der Himmel wieder blau, aber dafür schrecklich kalt - bitte jetzt nicht lachen - denn es waren heute nur so um die 18°C. Ja, ich weiß natürlich auch, dass das in Deutschland ganz normale Temperaturen sind und man froh sein kann, wenn es zum Beginn des Frühlings 18°C + blauer Himmel + Sonnenschein gibt, aber irgendwas scheint sich in der Psyche zu verändern, wenn man den australischen Kontinent betreten hat...

Mittwoch, 23. September 2009

Crazy nature II

Für den Fall, der ziemlich wahrscheinlich ist, da es in Deutschland gerade erst 12 Uhr mittags ist - und ihr noch nicht crazy nature gelesen habt, bitte den vorherigen Post zu erst lesen ;)

Jedenfalls macht ja die verrückte australische Natur sogar in Deutschland Schlagzeilen (Süddeutsche Zeitung), allerdings werden dann doch so manche Sachen ein gaaaanz kleines bisschen aufgepusht. Und das meine nicht nur ich, sondern auch meine Gastmutter, die den Bericht dann auch gleich noch gelesen hat (falls ich es nicht erzählt haben sollte - sie hat ein Jahr in Deutschland als Austauschschülerin gelebt). Aus diesem Grund werde ich mal die falschen Sachen in dem Artikel richtig stellen (da könnte ich eigentlich auch nen komplett neuen schreiben).

1. "Die australische Metropole Syndey kämpft nach einem Sandsturm mit dem Chaos." - Nein! Das Leben geht ihr ganz normal weiter, keine Monsterkäufe und keine Weltuntergangsstimmung.

2. "Der Verkehr ist massiv gestört" - Nein! Die australische Polizei sagt sogar, dass erstaunlich sei, wie gut der Verkehr fließe. Falls der Flugverkehr gemeint ist, könnte stimmen, da die Flüge heute alle Verspätung haben.

3. "Die Sicht ist wegen der Staubwolke über der Stadt so schlecht, dass der Fährverkehr eingestellt werden musste." - Hört sich jetzt dramatisch an und war heute Morgen für etwa zwei bis drei Stunden so.

4. "Bei den Rettungskräften gingen zahlreiche Notrufe von Menschen mit Atembeschwerden ein." - Laut den australischen Rettungskräften hier vor Ort, war das nicht der Fall, weil man heute einfach drinnen geblieben ist, wenn man sowieso Probleme hat und es ebenso, laut Interviews im Fernsehen, wie beim Verkehr erstaunlich war, dass es so wenig Anrufe gab.

Aber wenigstens gibt's noch Hoffnung für mich. "Eine Anruferin beim australischen Fernsehsender ABC sagte, einen solchen Staubsturm habe die Stadt seit 1939 nicht mehr erlebt." Ich, die das ganze Spektakel verschlafen bzw. es als ganz normal abgestempelt hat, komme einfach in 70 Jahren nochmal wieder. Meine Gastmutter lacht übrigens schon den halben Tag deshalb über mich und fragt sich, wann es in den letzten drei Monaten normal war, wenn man morgens um sechs aufwacht und der Himmel blutrot ist... Langsam lache ich auch über mich selber und meine Gastmutter macht sich ein wenig Vorwürfe, weil sie sich fragt, warum sie mich nicht einfach geweckt hat. Next time... Aber wenigstens weiß ich jetzt, wie Nachrichten gemacht werden.

Oder ich nehm einfach den nächsten Flug nach Brissie (wer mir sagt, welche australische Stadt das ist, bekommt ne Postkarte von dort, wenn ich mal dort hinkomme), wo die red blanket, wie die Australier es mittlerweile nennen, derzeit ist. Oder gleich nach Neuseeland. Hab nämlich vorhin im Fernsehen gehört, dass es vor Jahrzehnten so red blanket mal bis dorthin geschafft hat und den Schnee rot gefärbt hat.

Übrigens hab ich mittlerweile einen Pluspunkt meiner Erkältung gefunden: Ich spür den Sand nicht in meiner Nase kribbeln ;)

Dienstag, 22. September 2009

Crazy nature

In Australien spielt die Natur momentan ein wenig bis ziemlich stark verrückt. Gestern gab es in Melbourne ein Erdbeben, in Queensland brennt schon seit ein paar Tagen der Busch, gestern hab es einen dust storm in Canberra und Gewitter und Regen in Sydney, aber als ich heute Morgen aufgewacht bin, dachte ich nur OH MY GOD!

Alles war rot! Das, was mir im ersten Moment einfiel, war ein Feuer, doch dann wurde mir ziemlich schnell klar, dass das eigentlich nicht sein konnte und da ich irgendwie noch ein verschlafenes, krankes Huhn war und dachte, dass das schon irgendwie normal sein würde, hab ich mich wieder ins Bett gelegt *kopf gegen die Wand schlag*. Das ganz war nämlich ein once in a life time Erlebnis und das folgende sind die Bilder meiner Gastmutter.






Und jetzt glaubt bloß nicht, dass das wirklich so aussah, es war noch viel roter! Was es ist? Ein red dust storm. Der ist im outback zwar ziemlich normal, aber eben nicht in Sydney. Starke Winde in den letzten 24 Stunden haben den Staub aus South Australia und dem Northern Territory hierher getragen. Momentan sieht es nicht mehr so rot, sondern ziemlich gelb aus...

Hier gibt es noch ein paar mehr Fotos und obwohl es teilweise richtig schön aussieht, ist es auch richtig gefährlich. Fenster und Türen sollen geschlossen bleiben, wenn man längere Zeit draußen bleibt, soll man eine Schutzmaske tragen usw.

I'll be back

Nicht viel neues in down under. Ich quäle mich gerade mit meiner zweiten (und schlimmeren) Erkältung seit ich in Australien angekommen bin herum. Warum weiß ich auch nicht so genau, vielleicht hab letzte Woche zu viel Zeit mit einer kranken Allegra verbracht oder die Struktur der australischen Viren sind einfach anders und ich nicht so resistent wie in Deutschland.

Dafür kann ich euch jetzt aber sagen, wann ich ganz genau wieder in Deutschland ankommen werde - irgendwie ein ziemlich seltsames Gefühl, wenn man weiß, wann das alles so vorbei sein wird...
Ich fliege am Montag den 7. Juni um 15:25 in Sydney los und komme dann mehr als acht Stunden später, am späten Abend in Singapur an, dann werde ich möglichst schnell versuchen auszuchecken, mir ein Taxi zu schnappen und ins Hotel fahren um dann drei Nächte (und natürlich auch die Tage) dort zu verbringen.
Am Donnerstag fliege ich dann um spät abends weiter nach Deutschland, wo ich am Freitag Morgen nach fantastischen mehr als zwölf Stunden Flug (dieses Mal hoffentlich ohne zickige am Gang sitzende Amerikanerin, die ne Krise bekommt, wenn man ein Mal in besagter Zeit auf die Toilette möchte) um vorraussichtlich 5:30 am ankomme. Hoffentlich findet sich jemand, der mich um die Uhrzeit mit einem Lächeln vom Flughafen abholt ;)

Mittwoch, 16. September 2009

Oh Christmas tree

Da mich schon mehrere von euch gefragt haben, warum ich nur ganz selten über meine eigentliche Arbeit als Au pair und somit fast nur über meine Wochenendausflüge und sonstige Außergewöhnlichkeiten schreibe, werde ich heute das mal nachholen.

*gähn*

Das ist so ungefähr das Wort, das meinen Alltag hier richtig beschreibt. Nichts besonderes, sondern nur die alltägliche Routine, wie es sie in jedem Haushalt gibt. Ich stehe morgens meist so um sieben auf, manchmal wird es auch ein wenig später, und fange dann um 7:30 an zu arbeiten. Das bedeutet, dass ich Allegra wecke und dann ihr Frühstück zubereite. Während sie frühstückt räume ich dann die Geschirrspülmaschiene aus; gucke, ob Wäsche gewaschen werden muss und mache es dann auch gegebenenfalls; mache ihr Bett und schließlich bereite ich dann ihre lunch box inklusive morning tea (hat nichts mit Tee zu tun) vor.
Inara ist zu diesem Zeitpunkt schon lange aus dem Haus und meine Gastmutter fährt auch meistens so zehn Minuten, Viertel Stunde nachdem ich gekommen bin.
Meist fahren wir dann um 8:30 los zur Schule, der Weg dauert etwa 8-10 Minuten (wenn die Straße frei wäre, würde man es wohl auch in drei schaffen ;)). Wenn ich dann wieder zu Hause bin, hab ich frei.
Ab und an treff ich mich mit einem anderen Au pair oder schau, dass ich hier in der Nähe was anderes mache - ist meist nicht so wirklich erfolgreich, da es hier nicht soooo viel gibt, aber irgendwann will ich nochmal in den ice rink, der so etwa 10 Kilometer von hier entfernt ist ;)

Um zehn vor drei fahr ich dann wieder zur Schule, um Allegra abzuholen. Wenn wir wieder zu Hause sind, liest sie entweder, schaut ein bisschen Fernseh, spielt Computer oder wir gehen raus in den Boronia Park, wo ich seit ein paar Wochen die Freuden meiner Kindheit wiederentdecke - schaukeln, rutschen, wippen, klettern... Übrigens gibt es hier EXAKT die gleichen Spielgeräte wie in Deutschland! Muss irgendwann mal schauen ob sie Made in Germany oder Made in Australia sind, aber wahrscheinlich kommt dann eh raus, dass sie Made in China sind.
Wenn wir dann zu Hause sind, fang ich um fünf an, das dinner vorzubereiten. Eine ziemlich schwere Angelegenheit, da die beiden ziemlich wählerisch darin sind, was sie essen... Nach dem dinner werden dann die Hausaufgaben gemacht und/oder gespielt. Meistens kommt meine Gastmutter dann irgendwann zwischen 6:30 und 7:30 pm nach Hause und dann hab ich frei ;)

Heute ist ein besonderer Tag, denn Allegra ist krank... Deshalb sitze ich seit 7:30 jetzt hier und hab mir schon Hannah Montana, The Suite Life, Wizards of Waverley Place und noch vieles mehr reingezogen - Disney channel is just awesome! Momentan versucht sie ein wenig zu schlafen und ich hab noch einen Wäschkorb ironing vor mir ;)

Ansonsten komme ich eigentlich ziemlich gut mit den beiden zurecht. Von Zeit zu Zeit haben Inara und ich mal einen kleinen fight, da sie meint, dass sie nicht hören müsse und doch schon viel zu alt sei, das jemand ihr was sagt (Pubertät ahoi!), aber dann ist sie auch wieder total süß und lernt gerade auf dem electric piano deutsche Weihnachtslieder für mich.
Was übrigens teilweise sehr lustig sein kann, wenn sie mich fragt, was das denn so übersetzt heißt. "Woas heißt 'O Tah-nen-baum'" - "Mhh, 'Oh Christmas tree'?!" Ihr meint, dass hört sich schon minimal bescheuert an?! Dann versucht mal "Morgen Kinder wird's was geben" oder "Süßer die Glocken nie klingen" zu übersetzten oder - da das Buch auch andere deutsche Kinderlieder beinhaltet - den Sinn hinter "Drei Chinesen auf dem Kontrabass/Dra Chanasen aaf dam Kantrabass" zu erklären...

Sonntag, 13. September 2009

Schwalbe & Rotkehlchen vs Kakadu & Wellensittich

Es gibt hier in Australien aber nicht nur die evil Elstern, sondern auch ganz viele, ganz süße Vögeln, die ich sonst nur aus der Zoohandlung kannte. So heißt es hier nicht wie in Deutschland Amsel, Drossel, Fink und Star, sondern eher cockatoo, kookabura, budgie and lorriket. All diese Vögel erinnern einen dann doch auch nach zehn Wochen down under, dass man auf der anderes Seite der Welt ist, wo es weit mehr exotische Vögel mit den schönsten Farben gibt als die deutschen schwarz/grau/braunen Vögel im Achtumer backyard.

Inklusive ist auch dass allabendliche Sonnenuntergangskonzert an der station von Eastwood. Hunderte von Wellensittichen sitzen dann auf den Palmen und erzählen sich vom Tag... Also bitte Lautsprecher auf volle Pulle stellen - damit es auch annährend der Realität Nahe kommt - und dann das Video starten ;)



Achso... Pelikane und Pinguine kann man in Australien auch sehen, wenn man in die ländlicheren Regionen fährt. Also nicht nur Zoohandlung, sondern ein ganzer Zoo live und in voller Farbenpracht.

Freitag, 11. September 2009

Alfred Hitchcock's "Die Vögel" live

Ich glaube, ich habe schon mal von der australischen Vogelwelt berichtet, in der es einen Vogel gibt, dessen Namen ich nicht kenne, der aber aussieht, wie eine große, übergewichtige Elster und ziemlich nervig ist, da er laut und dreist ist. (Kann euch leider kein Foto präsentieren, da mein Fotoapparat kaputt gegangen ist und ich mich an diesem Wochenende in das Abenteuer stürzen werde, eine neue camera zu kaufen...)

Auf jeden Fall hat dieser nette birdie momentan season. Was das bedeutet? Es gibt hier Vogelangriffe auf den menschlichen Körper täglich live und in Farbe, da er gerade Brutzeit hat. Hatte es bereits von einem anderen Au pair, das weiter nördlich wohnt gehört, dass sie regelmäßig, wenn sie auf dem Fahrrad fährt, von einem dieser Tierchen angegriffen wird.
Heute habe ich es dann noch von einem anderen Au pair gehört und es schließlich, als ich nach unserem Treffen vom Zug wiedergekommen bin, auch gesehen. Zum Glück waren der aggressiven birdie zu sehr mit dem Mann und seinem Hund auf der anderen Straßenseite beschäftigt, als dass er mich auch angegriffen hat. Hab mich dann ganz schnell auf den Weg nach Hause gemacht...
Was mich übrigens wundert ist, dass diese Vögel hier jeden Tag bei uns im Garten sitzen und mich noch nicht angegriffen haben, kann aber auch meinetwegen so bleiben - ich muss jetzt nicht so ganz unbedingt die Hauptrolle in einem wahrgewordenen Horrorfilm spielen ;)

Tipp der Einheimischen: Stock nehmen und über dem Kopf schwingen. Entweder haut der Vogel dann ab oder er greift den Stock an!

Na man gut, dass wir hier alle mitten in einer Großstadt wohnen, da liegen immer so ungeheuer viele Stöcker rum...

Sonntag, 6. September 2009

Welcome to Egypt

Wie bereits angekündigt, war ich gestern an der Central Coast, wo sich zwischen Newcastle und Anna Bay ein 28 Kilometer langer Strand befindet.

Nachdem ich gestern Morgen allen Ernstes an einem Samstag um 6:15 aufgestanden bin, um mich dann auf eine zweieinhalbstündige Zugfahrt gen Norden zu machen - übrigens gibt es in Australien nicht sowas wie ICEs, sondern nur Regionalzüge, die ständig anhalten.
Als wir endlich in Newcastle angekommen waren, machten wir uns ein wenig auf Erkundungstour durch die zweitgrößte Stadt des first state, da es in Australien doch eher schwierig ist, Dinge vorauszuplanen, da sowieso immer alles anders kommt ;) Mein erster Eindruck von der Industriestadt war dann doch eher ernüchternd, denn ich fühlte mich irgendwie wie an der Nordsee und zwar spätestens als dann noch dieser kleine mate vorbeigeschwommen kam...


Falls man es jetzt nicht erkennt, es war ein Seehund...

Später machten wir uns dann auf den Weg nach Anna Bay, wie und wo das liegt kann man am besten so erklären: es fahren fünf Busse am Tag dorthin und auf der Fahrt sieht man eigentlich nur Farmen und gaaaanz viele Rinder...
Doch während der Fahrt fühlte ich mich wenigstens nicht mehr wie an der Nordsee, sondern stattdessen wie im richtigen Australien. Allerdings änderte sich dieses Gefühl wieder, als wir endlich am Strand angekommen waren, denn da dachte ich plötzlich, dass es dort genauso aussähe wie in Ägypten.
Meterhohe Sanddünen weit und breit und wenn man nicht das Meer zur einen und einen grünen Wald zur anderen Seite gesehen hätte, hätte man wirklich den Eindruck gehabt, dass man sich Mitten in der Wüste befände.





Mittwoch, 2. September 2009

Wer hat an der Uhr gedreht?!

Unglaublich aber wahr, ich bin mittlerweile schon mehr als acht Wochen weg von zu Hause und es fühlt sich an, als hätte ich gerade erst gestern in Frankfurt am Flughafen gestanden und mich aus Deutschland verabschiedet. Die Zeit fliegt einfach an mir vorbei und wenn es so weiter geht, dann bin ich gefühlt in einer Woche auch schon wieder zu Hause.

Und so hab ich gedacht, dass es auch mal Zeit wird ein kleines Zwischenfazit zu ziehen ;)

Auch nach zwei Monaten weg aus Deutschland hat sich noch nicht das geringste Heimweh eingestellt, da es hier einfach viel zu viele liebe Menschen gibt, die sich darum sorgen, dass es mir auch wirklich gut geht, inklusive täglicher Liebesbekundungen und Umarmungen meiner Mädels.
Allerdings stellt sich nach acht Wochen so langsam die "Sydney ist so langweilig"-Stimmung ein. Wahrscheinlich habe ich mich wohl einfach noch nicht so ganz daran gewöhnt, dass ich auch wirklich hier lebe und dass, wenn man in einer Stadt lebt, man nicht jedes Wochenende eine neue Sehenswürdigkeit vor die Füße geworfen bekommt, die einen von den Socken haut.
Zu der "Sydney ist so langweilig"-Stimmung gehört übrigens auch die Feststellung, dass das opera house nur von der Seite cool aussieht und von vorne ganz schön hässlich ist. Außerdem sieht es von ihnen aus, wie jedes handelsübliche Theater in Deutschland, jedenfalls dort (im playhouse), wo ich war um die Umbilical Brothers zu schauen.

Aufgrund dieser Stimmung geht es dann am kommenden Wochenende mal an die central coust, an einen 28 Kilometer langen Strand zwischen Newcastle und Anna Bay. Newcastle ist übrigens die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates und hat stolze 290.000 Einwohner (Sydney - natürlich die größte Stadt NSWs - hat 3,6 Millionen; die Metropolregion 4,12 Millionen).
Ansonsten kann man hier nicht so viel von Sydney aus machen, da Australien ein Land der großen Entfernungen ist. Wenn es dann ein bisschen wärmer wird, werde ich noch mal über ein Wochenende nach Canberra und in die Blue Mountains, aber die meisten anderen großen Städte/Sehenswürdigkeiten sind einfach zu weit weg. Man fährt ja auch nicht mal eben so übers Wochenende nach Wien...

Aus 2 mach 4

Irgendwann schon mal darüber geärgert, im ICE zu langsam gewesen zu sein, um einen Vierer zu bekommen. Beim Zug fahren schon mal gedacht, wie schön es wäre, wenn jetzt niemand einem gegenüber sitzen würde?!




So einfach macht man hier aus einem Vierer einen Zweier und aus einem Zweier wieder einen Vierer ;)