Montag, 26. April 2010

Waltzing Matilda

Waltzing Matilda ist das wohl bekannteste Lied Australiens. Als das britische God Save the Queen als Nationalhymne abgesetzt werden sollte, suchten die Australier verzweifelt nach einer neuen Hymne, elf Jahre dauerte es bis sie sich in 1984 endlich entschieden hatten und das Ergebnis war Advance Australia Fair.
Allerdings stimmten lediglich ein wenig mehr als 43% für das schöne und glückliche voranschreitende Australien, hingegen ganze 28% für Waltzing Matilda, das weder von Tanzen noch von einem Mädchen names Matilda handelt, jedoch vielmehr von einem Schafsdieb, der lieber stirbt als Konsequenzen für sein Handeln zu übernehmen - interesting choice für eine Nationalhymne my dear Australians.

Ursprünglich ein Gedicht von Australiens wohl bekanntesten Dichter Banjo Paterson, der mich fast täglich von der 10-Dollar-Note anlächelt, wurde es Anfang des 20. Jahrhundert erstmals als Lied veröffentlicht.
Seitdem erfreut es sich ungebrochener Beliebtheit, die Australier kennen es wahrscheinlich besser und lieben es mehr als ihre Nationalhymne und jeder australische Sänger bishin zu Kylie Minogue versucht sich mindestens ein Mal im Leben an Waltzing Matilda und ich mich als Dolmetscher australischen Slangs...



Let's go...

Ein swag ist die australische Mischung zwischen einem Zelt und einem Schlafsack, ein swagman ist ein waltzing - sich auf der Walz befindener - Wanderarbeiter, der all seine Habseligkeiten in diesem swag eingerollt mit sich trägt. Diese junge swagman, der sein swag liebevoll Matilda nennt, schlug sein Lager also bei einem billabong, ein tiefes Wasserloch im Outback, im Schatten eines Eukalyptusbaums auf. Dort sitzt er und wartet bis billy, sein IKEA-Regel , 'tschuldigung, Kochtopf kocht. Als er dort also so sitzt kommt ein jumbuck, auch bekannt als sheep, vorbei und trinkt aus dem billabong.
Der swagman springt auf, fängt das jumbuck, bringt es auf nicht näher beschriebene Weise um und stopft es in seinen tucker bag - ein wohl ziemlich groß geratener Proviantbeutel, wenn da ein ganzes Schaf rein passt.
Blöderweise kommt aber genau in diesem Moment ein squatter - Schafsbesitzer - auf seinem vollblütigem thoroughbred vorbei. Dieser squatter not amused, ruft sofort die Polizei und eins, zwei, drei sind die troopers auch schon da. Mit den Worten You'll never catch me alive springt er in das tiefe Wasserloch und seinen Geist kann man noch heute hören, as you pass by that billabong.

By the way, hat sich die ganze Geschichte sogar so oder so ähnlich wirklich zugetragen. Während eines Schafschererstreiks 1894, wurde in einem Schafsstall Feuer gelegt, die Tiere starben und die Polizei begab sich auf die Suche nach dem Schuldigen, doch dieser ertränkte sich lieber im combo waterhole, Queensland als sich für seine Taten zu verantworten. And guess what? Dieser jolly swagman war ein deutscher Einwanderer - unser kleiner bescheidener Anteil am bekanntesten Lied Australiens.

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