Dienstag, 29. Dezember 2009

What's making headlines

...in den vergangenen Tagen, in denen ich leider laptop- und somit auch so gute wie internetlos war, da ich ein viel zu schlechtes Gewissen hatte, den Computer meiner family fuer laenger als zehn Minuten zu nutzen, was sich allerdings heute geaendert hat, da sie sich auf dem Weg in die summer holidays nach Chicago, Washington DC und Tennesse gemacht haben.

It's not on purpose

Wenn in den folgenden Saetzen "z" und "y" vertauscht sind, anstatt "-" "/" vorhanden sind... Es ist wirklich keine Absicht! Englischsprachige Tastaturen sind einfach die Pest :p

Lifelong dream coming true

Mein ganzes Leben habe ich davon getraeumt und nun ist es nach 20 nahezu endlos erscheinen Jahren wahr geworden. Mein Geburtstag fand nicht an einem kalten Wintertag, an dem es bereits um 16 Uhr nachmittags stockduster ist, statt. Das musste natuerlich mit einem anstaendigen Sommergeburtstag samt Strand & Meer gefeiert werden, wobei es dazu eigentlich auch ein bisschen kalt war - aber was muss, das muss!


Aussie Xmas

Schon allein aufgrund der Tatsache, dass es mitten im Sommer stattfinden, es aus diversen Gruenden keine natuerlichen Weihnachtsbaeume gibt und sowieso alles ganz anders ist, kam fuer mich dieses Jahr nicht wirklich eine richtige Weihnachtsstimmung auf und irgendwie muss ich dann doch ganz altmodisch sagen, dass Weihnachten in der Kaelte doch irgendwie schoener ist... Wobei es wahrscheinlich einfach nur die Gewoehnung ist - schliesslich kommt fuer die Australier im Schnee keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf.

Irgendwas laueft hier gewaltig schief aka Modell begossener Pudel

Dies scheint wohl die unendliche Geschichte meiner Zeit in Australien zu sein, aber leider muss ich auch dieses Mal wieder auf das altbekannte Thema - das Wetter - zurueckkommen. It rains. es begann an Christmas Day (25.) um die Mittagszeit, es hoerte auch am Boxing Day nicht wirklich auf und am 27. erst recht nicht - irgendwie werde ich das Gefuehl nicht los, dass hier irgendwas ganz gewaltig schief laeuft. Denn anstatt den ueblichen Buschfeuerwarnungen zu dieser Jahreszeit, ist die Regierung des Bundesstaates fleissig dabei Hochwasserwarnungen auszusprechen - ploetzlichen befindet sich in seit Jahren ausgetrockneten Flussbetten wieder Wasser. Wenn ich nicht beim schlechten Wetter bin, kommt es wohl zu mir, wobei es fuer jeden Deutschen wahrscheinlich mal sehr hilfreich waere, sich bezueglich des Regens eine Scheibe bei den Aussies abzuschneiden, denn Regen ist ja ansich keine schlechte Sache (denn nun werden die Lebensmittelpreise im Sommer wohl doch nicht so sehr steigen, wie befuerchtet).

I love Cricket, seriously

Da es mir nach dem Christmas Day nicht sonderlich gut ging - der Christmas pudding lag mir wohl etwas sehr zu schwer im Magen - hab ich den Tag in meinem Bettchen ganz true blue cricketschauend verbracht und ich muss sagen, dieser Sport ist einfach amazing. Man kann zwischendurch fuer zwei Stunden einschlafen - nix verpasst. Man kann am naechsten Tag shoppen gehen - nix verpasst. Eigentlich ist so eine Sportart, bei dem ein Spiel ueber bis zu sechs Tage dauert gar nicht so schlecht - man verpasst nix und wenigstens hab ich jetzt schon mal verstanden, dass es Ziel des Spiels ist - surprise, surprise - moeglichst viele Punkte zu machen und das man das inning des Gegners mit zehn wickets beenden kann, wenn ich jetzt noch wuesste, wie lang ein inning ist und was genau ein wicket... Aber da koennte ich ja mal beim australischen Premierminister anrufen - der kommt naemlich auch mal so zum Spiel und kommentiert es fuer einige Zeit fuer das australische Fernsehen - kann sich wirklich einer vorstellen, dass Angela Merkel ein Fussballspiel kommentiert!?

Aussie sports = aussie culture

Wie bereits beim Cricket zu erahnen, merkt man das australischer Sport auch immer ein Teil der australischen Kultur ist. Ob nun das genannte Cricket, Pferderennen oder Aussie Rules Footie / Rugby - und so koennte ich jetzt auch noch ueber ein Segelrennen zwischen Sydney und Hobart berichten - ich lasse es lieber, denn sonst wollt ihr wahrscheinlich auch noch was ueber .die ur-australischen Sportarten Surflifesaving und Netball wissen.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Early christmas

Sooo... Da mein Computer seriously injured ist und der Doktor ein wenig laenger braucht um ihn wieder gesund zu machen, gibt es schon am 23. (bzw. sogar fuer euch noch der 22.) ein paar verfruehte Weihnachtsgruesse.
Ich wuensche euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und falls wir nichts mehr voneinander hoeren auch einen guten Rutsch ins neue Jahr :)
Ich melde mich dann wieder, wenn mein eigener Computer wieder funktioniert... Ist aber auch ne bloede Zeit fuer das Motherboard um kaputt zu gehen, aber wenigstens haben sie hier nur einen Weihnachtsfeiertag, sodass alles mindestens einen Tag schneller gehen muesste ;)

Montag, 21. Dezember 2009

Just a quick thank zou

Ich wollte mich mal ganz schnell und ganz allgemein bei allen fuer die lieben Geburtstagswuensche auf Facebook, studivz, per Mail oder per Post bedanken. Leider kann ich das momentan nicht bei jedem einzeln tun, wie ich es gerne wuerde, da mein Computer leider am Sonntagabend den Geist aufgegeben hat bzw. ganz krank geworden ist, in der Hoffnung, dass der Doktor, bei dem er gerade ist, schnell findet, woran es liegt und es auch nicht allzu teuer ist, da das ganze stolze fuenf Tage nach ablaufen der Garantie geschehen ist...
Hoffe, dass er zu Weihnachten wieder bei mir ist und mehr als fuenf Minuten am Stueck funktioniert ;) Ich melde mich dann einfach mal mit neuen Berichten rund um meinen Geburtstag, die Weihnachtszeit und die anstehenden Abenteuer, wenn ich wieder im Besitz eines eigenen PCs bin - oder ich muss die Maedels nerven... :p

Dienstag, 15. Dezember 2009

The joys of a summer christmas


Carols by candlelight oder carols in the park ist die australische Variante des einfachen Weihnachtsliedersingens - jeder Ort hat ein eigens und jede Schule auch. Wer also möchte, könnte die gesamte Vorweihnachtszeit in den Parks des Landes verbringen und bei candlelight Weihnachtslieder singen.

Allerdings ist das Kerzenlicht genauso wenig echt wie der Weihnachtsbaum oder die Lichter an eben jenem - thanks to the total fire ban [almost all the time] in summer.

Montag, 14. Dezember 2009

About feeling a tiny little bit crazy

In meinem letzten Blogeintrag habe ich ja über meine Urlaubspläne - gemeinsam mit einer Freundin an der Küste lang nach Adelaide zu fahren - berichtet. Nunja, jetzt haben sich meine Pläne ein wenig erweitert und wir fahren nicht nur bis nach Adelaide, sondern wenn wir schon mal dabei sind doch gleich bis Perth - mehr als 5000km on the road.

Von Hildesheim aus, würde man da wahrscheinlich irgendwo in Sibirien landen und ja, ich fühle mich auch ein gaaanz kleines bisschen verrückt, aber die Chance hat man eh nur once in a lifetime.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

I need holidays...

...and finally get some.

Die einzige Sache, die ich wirklich an der Schule vermisse sind die Ferien. Es war mal eine ganz ungewohnte Situation sechs Monate lang jeden Tag zu arbeiten und nur an den Wochenende frei zu haben und irgendwann merkt man dann schon, dass man auch mal Urlaub braucht und nun hat sich endlich hat sich alles für die kommenden Wochen entschieden.

Es war alles ein wenig kompliziert, aber nun hat sich entschieden, dass, nachdem ich in der kommenden Woche [mal wieder] völlig allein für Kinder und Haushalt verantwortlich bin, da meine Gastmutter beruflich in den USA ist, ich fast die kompletten Sommerferien frei hab.

Nachdem ich Weihnachten mit meiner Gastfamilie [mehr oder weniger] typisch australisch verbringen werde, fliegt diese dann am 29. Dezember in die USA. Ich bleibe noch für einige Tage in Sydney, da man New Year in Australien natürlich hier verbringen muss, ehe ich mich gemeinsam mit einer Freundin dann on the road begebe.


Es geht von [surprise, surprise] Sydney die Ostküste entlang nach Melbourne, ehe wir uns an der Südküste entlang, unter anderem tweilweise über den australischen Mythos die Great Ocean Road, nach Adelaide begeben.

Dienstag, 8. Dezember 2009

A German's best friend

Wenn Diamonds a girls best friend sind, dann ist ALDI definitiv a Germans best friend. Denn wenn auch am zweiten Advent noch keine wirkliche Weihnachtsstimmung, trotz Deko und Tannenbäumen everywhere, aufkommt, dann muss man wohl versuchen, dass ganze über die Geschmacksnerven in Schwung zu bringen. Allerdings funktioniert das in meinem Fall nicht gerade mit christmas pudding oder christmas popcorn, wie es in den australischen Supermärkten vorhanden ist - von Lebkuchen und Zimtsternen keine Spur! Und an diesem Punkt macht ALDI einen dann glücklich - eine reichhaltige Auswahl an deutschen Weihnachtsspezialitäten, wie Stollen, Lebkuchen in verschiedenen Variationen, Pfeffernüssen, Zimtsternen, Spekulatius und vielem mehr lassen einen dann auch bei 35°C merken, dass man sich wohl doch in der Vorweihnachtszeit befindet.

Montag, 7. Dezember 2009

Der Weihnachtsosterhase

Weihnachtsdekoration und -schokolade findet man wahrscheinlich nicht nur in australischen Supermarkt seit Mitte September und seitdem Halloween vorbei ist, geht es richtig los. Irgendwann traf ich dann mal auf einen ganz ungewöhnlichen Zeitgenossen und dachte 'Die spinnen die Australier!', denn der kleine mate sah aus wie ein Osterhase und ich fand es dann doch ein wenig verfrüht, bereits im November Schokoladenosterhasen zu verkaufen.


Doch dann warf ich einen genaueren Blick auf das kleine Goldtier und mir fiel auf, dass es sich dabei gar nicht um einen Osterhasen, sondern um ein Rentier handelte, bei dem es für die eigene Gussform noch nicht so ganz gereicht hat.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Die blauen Berge

I know, I know... Ich bekenne mich schuldig, dass ich schon seit längerem nicht mehr geschrieben hab und so werde ich versuchen das ganze heute ein wenig nachzuholen.

Bereits am vorletzten Wochenende habe ich mich gemeinsam mit einer Freundin auf in das australische Hinterland gemacht. Nein, für das, was wir deutsche gemeinhin als Outback bezeichnen, hat es noch nicht gereicht. Für das Outback der Sydneysider aber schon - die Blue Mountains.


Die Blue Mountains sind ein Teil der Great Dividing Range, die die Ostküste Australiens vom Landesinneren teilt. Sie heißen so, weil sie es eben sind - blau, denn in den Blue Mountains gibt es fast ausschließlich Eukalyptusbäume (ja, man fühlt sich manchmal dort wirklich wie inmitten einer Tüte Hustenbonbons). Das Öl auf der Oberfläche der Blätter verdunstet und erzeugt so einen ganz feinen Nebel, der die Berge bei Tageslicht blau erscheinen lässt.

Doch leider verlief nicht alles so ganz nach Plan, da das Wetter in Australien leider nie macht, was es eigentlich soll. Es war zu heiß! Aber vor allem zu trocken! Und somit waren aufgrund von Buschfeuergefahr sämtliche Nationalparks in NSW gesperrt.


Aus diesem Grund blieb uns leider nichts anderes übrig als anstatt im Busch wandern zu gehen, uns von einem Lookout zum nächsten zu hangeln. Und so ging es nach einem kurzen Zwischenstopp in Hazelbrook um noch einige Kleinigkeiten einzukaufen (man, wenn Lebensmittel schon 100km westlich von Sydney so teuer sind, wie wird das dann erst weiter im Landesinneren?) von den Lookouts in Wentworth Falls, zu den Lookouts in Leura, noch ein paar auf der Strecke zwischendurch, schließlich zu dem Lookout in Katoomba.

Und dort gab es dann das Wahrzeichen der Blue Mountains zu sehen - die Three Sisters.


Laut einer [nicht so ganz] eingeborenen Legende handelt es sich dabei um drei Schwestern, die sich in drei Männer eines anderen Stammes verliebten und diese heiraten wollten. Über die Frage, ob diese Hochzeiten zugelassen werden kann, brach ein Streit zwischen den verschiedenen Stämmen aus, der schließlich zum Krieg führte. Ein ältester des Stammes verwandelte die drei Schwestern in Stein, damit sie nicht zu Schaden kommen würden.
Blöderweise wurde nun aber der Älteste im Krieg getötet und so stehen die drei armen Schwestern noch heute dort und mahnen, dass es keinen Krieg mehr geben soll - die Geschichte haben sich die britischen Kolonialisten aber schön ausgedacht...

Da wir uns dann aber doch nicht ganz umsonst in die Blue Mountains begeben haben wollten, haben wir dann noch mal ein "bisschen" Geld bei der Gelddruckmaschine der Scenic World gelassen, die einen trotz eines gesperrten Nationalparks mitten in diesen befördert hat - so groß war die Gefahr wohl doch nicht.

Anschließend ging es dann weiter nach Blackheath, um uns einen der zwei großen Canyons in Australien anzuschauen - den Grand Canyon.


Da nun aber bereits nach einem Tag die Pläne für zwei Tage "abgearbeitet" waren, mussten wir uns für den Sonntag noch was Neues einfallen lassen und so ging es in die Jenolan Caves, 340 Millionen alte Höhlen in einem abgelegen Teil der Blue Mountains.



Nach zwei netten Abkühlungen durch Höhlenwanderungen bei 14°C (draußen waren es stolze 35°), ging es dann wieder zurück nach Sydney und auf dem Weg dorthin konnte man dann mal sehen, wie eigentlich so Outback-Australia aussieht.



Und dann hieß es wieder...


...und eine Woche voller Arbeit.

Freitag, 20. November 2009

We hit the 40's

Heute darf ich stolz berichten, dass es zum ersten Mal, seitdem ich in Australien bin, über 40°C warm waren, was wohl so ziemlich die höchste Temperatur ist, die ich jemals erlebt hab...
Wobei ich ja sagen muss, dass eine Viertelstunde mit dem Auto vor der Schule warten oder auch bügeln bei dem Wetter nicht so richtig Spaß machen. Mittlerweile hat es sich auch schon wieder abgekühlt, denn der thunderstorm war schon um 16 Uhr da. Denn so lange man weiß, dass es sich am Abend wieder abkühlt, sind sogar 40° erträglich. Schlimm wird es, laut meiner Gastmutter, erst, wenn man eine Woche lang über 40° hat, die Luft voller Asche durch bushfires ist und kein Gewitter in Sicht. Seit ich hier bin hat sich übrigens auch meine Ansicht von Gewittern geändert, denn in Deutschland gibt's dazu ja auch immer jede Menge Regen; in Australien dry lightening und daher die Buschfeuerwarnung für New South Wales, Victoria und South Australia 'catastrophic'.

But no worries mates, ich geh bei dem Wetter noch für zwei Tage in den Busch wandern - das wird ein Spaß ;)

Mittwoch, 18. November 2009

You know you're German...

... wenn man im Löwenbrau mitten in der Innenstadt von Sydney mit Welcome home! begrüßt wird, wenn der Türsteher den deutschen Personalausweis sieht.

... wenn man einfach nicht genug von ALDI bzw. dem Haribo, dem Lebkuchen, dem Spekulatius und so vielem mehr typical German food, die es dort gibt, bekommen kann.

... wenn man den Müll in mindestens fünf verschiedene Tonnen aufteilt und nicht in zwei.

... wenn man in fast fünf Monaten Australien weniger white bread gegessen hat, als in einer Woche in Deutschland.

... wenn man, während man Deutschhausaufgaben korrigiert, darüber lächeln muss, dass nomen konsequent klein geschrieben wurden.

... wenn man jedes Mal beim Vokabelnlernen gefragt wird, warum the nicht reicht und es der, die, das geben muss.

... wenn zou alwazs write a y instead of a z wenn man eine australisch/englisch/amerikanische/whatever Tastatur benutzt.

... wenn man sein mobile phone Handy und den projector Beamer nennt.

... wenn man absolut kein Weihnachtsfeeling bekommt, wenn in jedem Einkaufszentrum Weihnachtsbäume stehen und alles dekoriert ist, draußen aber gerade 35°C sind.

... wenn man meint, dass Kartoffeln, Reis etc. in Salzwasser gekocht werden sollte und man Fleisch würzt.

... wenn man keine Ahnung hat, was feet and inches sind.

... wenn pünktlich 15 Minuten früher und nicht später heißt.

... wenn man sich wundert, dass alle Läden auch sonntags geöffnet haben.

... wenn man sich jedes Mal was kauft, wenn man an der deutschen Bäckerei vorbei kommt.

... wenn man nicht findet, dass 500km "gleich nebenan" sind.

... wenn man bei unter 30°C konsequent die Person ist, die am wärmsten angezogen ist.

... wenn man sich wundert, wie wenig verschiedene Automarken ein Land haben kann.

... wenn man Wäsche auf verschiedenen Wärmestufen wäscht.

... wenn man den Motor ausstellt, während man eine Viertelstunde vor der Schule wartet.

... wenn man Daumen drückt, anstatt fingers crossed.

... wenn man in den letzten vier Monaten mal was von der Schweinegrippe gehört. Seriously, hier in Australien wird da seit Monaten kein Wort mehr drüber geredet - kann man eh nicht ändern.

... wenn man sich zu viele worries macht.

... wenn man denkt, man wäre auf Wolke 7, ist aber tatsächlich auf cloud 9.

... wenn man sich freust wie ein Schneekönig, wenn man entdeckt, dass der cake shop, der 500m von deinem Haus entfernt ist, sogar Brötchen mit einer harten Kruste hat und das ganze sogar zwei Mal am Körnersack vorbeigetragen wurde.

... wenn man tatsächlich wartet, bis die Ampel grünt wird, um die Straße zu überqueren.

... wenn man den Asian Australian (die etwa ein Fünftel der Bewohner von Sydney ausmachen) fragt, wo er "wirklich" herkommt.

... wenn man Tetrapacks und Kartons faltet, bevor man sie wegschmeißt und sich daher nicht wundern muss, dass die Mülltonne voll ist, wenn drei Kartons reingeschmissen wurden.

... wenn man sich wundert, dass das Abendprogramm nicht auf allen Sendern um 20:15 startet.

... wenn man nicht der Meinung ist, dass Australia too young ist um Geschichte zu haben und es nicht schwer ist, mehr über die Geschichte der indigenous Australians wissen als Australier.

... wenn man mindestens 15 verschiedene Sorten Brot, Käse und Wurst kennt.

... wenn man nicht versteht why it's all about horse racing, rugby, aussie footie and cricket und das alles ziemlich boring findet.

And last but not least - ... wenn man während man seinen Blogeintrag schreibt, Kommissar Rex auf deutsch mit englischen Untertiteln guckt und niemals realisiert hat, wie deutsch man ist, bevor man ins Ausland gegangen ist ;)

Montag, 16. November 2009

Slip, Slop, Slap

...heute das Gegenprogramm zu Svenja, die im Regen singt (Süße, ich find, dein rappen hört sich aber noch viel toller an ;)), denn in Australien wird's so langsam Sommer - endlich...



Bereits seit Anfang der 80er Jahre ist Slip (on a shirt), slop (on the sunscreen), and slap (on a hat) einer der, wenn nicht sogar der bekannteste Werbeslogan Australiens um auf das erhöhte Risiko von Hautkrebs aufmerksam zu machen, denn auch ohne das Märchen vom Ozonloch über Australien (das sich ausschließlich über der Antarktis befindet), knallt die Sonne doch mächtig vom Himmel und da heißt es einfach jeden Morgen nach dem Aufstehen: Sonnenschutzcreme 30 und dann erst in den Tag starten - keine Sorge, man wird trotzdem braun, allerdings sollte man mit dem Sonnenschutz auch wieder nicht übertreiben, weil sich sonst ganz schnell ein Mangel an Vitamin D einstellen kann. Also alles gar nicht so leicht down under.

Übrigens ist Sid the seagull auch im neuen Jahrtausend angekommen und lehrt australischen Kindern nicht mehr nur noch Slip, slop, slap, sondern jetzt auch seek (shade), and slide (on sunnies).



Übrigens hatte ich auch schon Sonnenbrand, und zwar an den bescheuersten Stellen, wie beispielsweise auf den Zehen meines linken Fußes (den rechten hingegen scheine ich ausreichend eingecremt zu haben) und momentan einen zwei Zentimeter breiten Streifen auf meinem Steißbein (irgendwie saß die Hose wohl tiefer, als ich dachte).

Sonntag, 8. November 2009

A thing a German in Australia should definetely do

No words


Okay, doch 30... Ich bin einfach still amazed bei der Tatsache, dass die nächste Eislaufbahn etwa sieben Kilometer von meinem Wohnhaus entfernt ist und die auch noch das ganze Jahr über geöffnet hat.

P.S: Doch noch was: Mein Daumen ist nicht wirklich so klein, aber Kinderhandschuhe waren die einzigen, die meine Gastfamilie besitzt. Braucht man ja in einer Stadt, in der zwischen 1836 und dem 22. Oktober 2008 nicht ein einziges Mal Schnee gefallen ist, eigentlich auch nicht...

Trackwork is so much fun...

...oder das Abenteuer einer Busfahrt.

Mal wieder war es an diesem Wochenende soweit: Die Bahngesellschaft hatte sich mal wieder überlegt, den gesamten Bahnverkehr zwischen Newcastle und Sydney außer Gefecht zu setzen und stattdessen Massen von Passagieren in Busse zu quetschen, um sie doch noch in die größte australische Stadt zu befördern - zugegebermaßen nicht ganz richtig in meinem Fall, da ich ja in Sydney wohne, aber aus irgendeinem Grund hatte ich irgendwie doch keine Lust die 18 Kilometer bis ins CBD zu Fuß zu laufen.

Also hieß es einen der im fünf bis zehn Minuten Takt fahrenden Busse zu schnappen und sich mit gefühlten 100 anderen Personen in diesen zu quetschen. Natürlich stehenderweise, da Eastwood die vorletzte von (wenn ich sie richtig im Kopf habe) acht Stationen auf dem Weg war.
Endlich im Bus ging dann das Abenteuer los, denn wie schon fast zu erwarten, versuchten die Busfahrer die Zeit der Züge zu einzuhalten, was natürlich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht möglich ist, aber dennoch ist es scheinbar einen Versuch wert und dieser Versuch bringt a bunch of ol' memories back...

Als ich da so eingequetscht zwischen Menschen und Taschen im Bus stand, wurde ich den Gedanken an meine Schulzeit einfach nicht mehr los und ich merkte, wie froh ich doch war, dass ich keine (zusammengerechnet wahrscheinlich) Tage mehr zwischen 4Yous und Eastpaks verbringen muss.
Doch das Abenteuer ging erst so richtig los, als der Bus sich in Bewegung setzte. Die Qualität australischer Ortsdurchgangsstraßen erinnert stark an Achtumer selten befahrene Dorfstraßen - auch St. Margareten-Weg genannt. Diese Tatsache gepaart mit dem Kamikaze-Fahrstil australische Busfahrer - "Was, ein Kreisel? Da kann man doch geradeaus durchfahren und das mit 60 km/h!") machte die gesamte Fahrt zu einer schönen Schüttelpartie, die mich widerum an eine Busfahrt in Prag erinnerte, als dort auch die Züge ausgefallen waren.
Wenigstens ist es bis nach Strathfield nicht mehr so weit von Epping, sodass die ganze wunderbare Busfahrt nur 25 Minuten dauerte, was allerdings mich doch wieder freuen ließ, dass die Busfahrt in meiner Schulzeit nur zehn Minuten dauerte.

Dienstag, 3. November 2009

This race truly stopped the nation

Als unwissende Deutsche dachte ich ja nur, dass der Ausdruck 'The race that stops a nation' einfach nur ein Ausdruck ist und nicht wirklich wahr ist, aber damit habe ich weit gefehlt.

Forget NRL! Forget AFL! Forget Cricket!
Forget everything, it's all about the Melbourne Cup!


Das Wichtigste gleich vorweg The winner is Shocking und jetzt von Beginn...
Als ich Allgera heute Morgen zur Schule brachte, gab es im Radio kein anderes Thema als den Melbourne Cup, welche Stars dort sein werden und dass Changingoftheguard aufgrund des nicht-bestandenen tierärztlichen Checks nicht am großen Rennen teilnehmen werden wird. Pünktlich um 10:30 begann die achtstündige Liveübertragung von Channel Seven, einer der drei großen australischen Free-TV-Sender, um sämtliche Vorrennen des großen Preises, der bekanntlich erst um 15:00 AEDT starten würde, auch zu übertragen.

Doch als ich mich um 14:45 auf den Weg zur Schule machte, um Allegra wieder abzuholen, ging es erst richtig los. Hatte es morgens bei den Radiosendern wenigstens noch ab und an ein Lied zwischendurch gegeben, wurde jetzt nur noch über das große Rennen gesprochen und auf welches Pferd welcher Moderator gesetzt hatte.
Und spätestens um 14:59 stellten alle siebzehn empfangbaren Radiosender auf die Liveberichterstattung von der Rennbahn um. Bumm, dann saß ich da und konnte nichts anderes machen, als den Report von einem Pferderennen zu hören, das mich eigentlich nicht wirklich interessierte und als ich mich dann mal umschaute, saßen in allen anderen Autos Mütter und Väter, die wie gebannt auf das Radio starrten und entweder jubelten oder die Hände vor dem Kopf zusammenschlugen, da Shocking gewonnen hatte.
Als wir dann wieder nach Hause kamen und meine Gastmutter uns sah, sagte sie nur "Oh my gosh, you're back?! Then I missed the race" Dazu kann man sagen, dass sich meine Gastmutter (und eigentlich die ganze Familie) herzlich wenig für jeglichen Sport im Fernsehen interessiert.
Als ich darauf antwortete, dass es mir ja gar nicht möglich war, da alle Radiosender (im Übrigen die gleiche) Livereportage brachte, sagte sie "This race stops the nation every year".

Doch damit nicht genug... Als ich mich mit Allegra auf dem Weg zum Aquatic Centre machte, um uns bei den 37°C ein wenig abzukühlen, kam im Radio plötzlich die Wiederholung des Rennens und Allegras einziger Kommentar bei gefühlten 45° im Auto und keiner Klimaanlage "Close the window, I wanna listen to the race."


Ehrlich gesagt, mag ich den Melbourne Cup Day gar nicht mit irgendetwas in Deutschland vergleichen, denn ich bezweifele, dass es etwas vergleichbares gibt, denn es handelt sich dabei nicht um Sport, it's pure Australian culture und so wurden allein in den beiden Bundesstaaten Victoria und New South Wales über 96 Millionen australische Dollar auf das Rennen verwettet, im gesamten Neuseeland 7,5 Millionen und ein glücklicher Wetter aus Perth hat aus $25 mal eben so $230.000 gemacht - vielleicht hätte ich auch mal ein bisschen von meinem Lohn einsetzen sollen, dann könnte ich ganzen restlichen nicht mehr ganz acht Monate nur noch beautiful Australia erkunden...

It's gettin' really hot down under


Heute war's hot (37°), um genau zu sein, ist es immer noch hot (35°) und das um 19:35. Aber da ist für die heißen Temperaturen eigentlich noch zu früh ist, erwartet uns heute Abend noch ein heftiger thunderstorm. Ab morgen sind dann wieder 22°C angesagt und chance of rain, was in Australien immer so viel bedeutet, wie entweder kommen drei Tropfen runter oder es regnet sich für drei Tage so richtig schön ein.
Wollen wir doch mal lieber ersteres hoffen, denn langsam will ich mal, dass der Sommer kommt, denn kalt war mir hier schon oft genug. Aber dennoch sollte man die Sonnencreme mit dem Sonnenschutzfaktor 30 niemals vergessen, als ich nämlich am Sonntag am Strand war, hab ich mir innerhalb von zweieinhalb Stunden und Sonnenschutzfaktor 15 einen leichten Sonnenbrand auf der Außenseite meines rechten Unterschenkels geholt - Ozonloch ahoi!
Dazu passend stehen hier im Wetterbericht des Sydney Morning Herald (und eigentlich auch allen anderen Vorhersagen) immer die voraussichtliche UV-Stärke ;)

Freitag, 30. Oktober 2009

The Cup fever is all around

Ja, man muss es gleich zu Beginn zugeben, die Australier haben viel fever. Egal ob footie, rugby, cricket oder eben - willkommen in der ehemaligen Kolonie des Landes von Ascot - Pferderennen. Am kommenden Dienstag findet, wie jedes Jahr am ersten Dienstag im November um 3.00 pm AEST the race that stops a nation statt.

Gehändelt wie ein nationaler Feiertag, und tatsächlicher Feiertag in metropolitan Melbourne, ist der Melbourne Cup Day schon seit gut einer Woche omnipräsent im tellie. Die Fashionshow zeigt, wie man sich anziehen sollte, wenn man zum Cup geht; die Kochshow zeigt specials, die die besten Picknickideen für den Tag; die morning shows kommen schon seit gestern live von der Rennbahn und rund stolze 80% der adult Australians wetten in jedem Jahr, welches Pferd das Thoroughbred race horse gewinnt - für alle die jetzt nicht wissen was Thoroughbred auf Deutsch ist (von denen ich eine war), es handelt sich dabei um ein englisches Vollblut ;)

Sogar auf Neuseeland hat das Melbourne Cup fever schon übergegriffen, denn auch dort ist das Rennen seit Jahren das event, auf das die meisten Wetten gesetzt werden und es wird dann auf Großbildleinwänden in den cities übertragen.

...und ich wette, dass das nicht das letzte fever war, dass Australien ergreift, während ich hier bin :)

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Happy Birthday Schwesterherz


Werd gleich mal versuchen, anzurufen... Also eine Sache ist wegen der Zeitverschiebung richtig blöd - wenn ihr in Europa endlich mal aufgestanden seit, ist es hier schon wieder dunkel ;) Freu mich ja schon auf Sylvester...

Montag, 26. Oktober 2009

Wet, wet, wet - rain is all around


So heißt wohl das Motto seit gestern Morgen, dabei bin ich doch gar nicht die Svenja, die in das Land des ewigen Regens gezogen ist... Seit den frühen Morgenstunden des Sonntags ist in Sydney so viel Regen gefallen, wie seit einem Jahr nicht mehr,allgemein heißt es, dass der Frühling viel zu kalt, der Winter davor viel zu warm, war und helfen, die Pegelstände wieder auf ein Normalmaß zu bringen, wird der Regen auch nicht viel, denn dazu müsste es wohl die nächsten vier Wochen durchregnen.

Was bleibt einem das also? Gestern Morgen hab ich mich im Bett einfach nochmal ungedreht, da ich den Regen schon gehört hab, und weitergeschlafen und mich erst später auf den Weg in die Stadt gemacht. Dort hab ich mich mit zwei Freundinnen getroffen und wir waren bei Starbucks am Circular Quay - auch einfach 'das deutsche Starbucks' genannt, denn schätzungsweise waren 80% aller Besucher Deutsche, davon 60% Au pairs - you'll never have a problem meeting Germans in Sydney. Oder wir sind einfach die einzigen Bescheuerten, die sich bei diesem Wetter vor die Tür gehen.

Anschließend ging es weiter zum McMahons Point für die schöne Aussicht auf coathanger und opera und dazu kann ich nur sagen, dass man auch im Regen sehr viel Spaß haben kann ;)

Übrigens war ich am Tag zuvor - als noch gutes Wetter war - nebenan am Milsons Point und habe einen neuen Rekord an Brautpaaren beim Fotos machen gezählt: neun in zehn Minuten. Das ist hier wirklich extrem, denn scheinbar fährt jedes Paar, das in Sydney heiratet, irgendwo zum Hafen und macht da Fotos... Ich kann's nicht so richtig verstehen, denn es gibt bestimmt hunderte schönere Hintergründe für Hochzeitsfotos, wie zum Beispiel einer der vielen wunderschönen Strände...

P.S: Da ihr am Wochenende die Uhr umgestellt habt, sind es jetzt zehn Stunden Zeitverschiebung bis zu mir - bzw. elf for the special one over there in the UK.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Die Vögel sind zurück

Gestern Abend in den Nine News - die Mädels und ich haben es zufällig gesehen und uns tierisch schlapp gelacht :)

VIDEO: Seagull drops in on Hitch

Dienstag, 20. Oktober 2009

Granny Smith drives Eastwood crazy

Verkehrschaos, zusätzliche Busse und Züge, 100.000 Menschen in einem Ort, in dem normalerweise nur 15.000 Menschen leben - wer kann das nur ausgelöst haben? Genau, Granny Smith!
Nicht das jemand jetzt auf den Gedanken kommt, dass irgendeine Großmutter Schmied vielleicht 100.000 Verwandte hat, die sie zum Geburtstag besuchen kommen, stattdessen kommen eher 100.000 Australier um einen Apfel zu feiern...


Knackig grün, weltberühmt und originally from Eastwood - das ist die Apfelsorte Granny Smith und da ich ja praktische in Eastwood wohne (offizielle Stellen sagen zwar Epping, allerdings wohne ich laut allen möglichen Karten in Eastwood) gibt es heute einen kleinen Exkurs in die Geschichte des berühmtesten Exports des kleinen Stadtteils der Millionenmetropole Sydney.

Remember, tomorrow is the day of the Granny Smith Festival - das waren mit die letzten Worte die ich von meiner Gastmutter am vergangenen Freitag hörte. Nach ein paar Sekunden nachdenken fiel mir wieder ein, dass es sich doch dabei um diese grüne, saure Apfelsorte handelte, allerdings wusste ich zu diesem Zeitpunkt weder, warum es ausgerechnet in Eastwood nun eine Party für diesen Apfel gab, noch welche Ausmaße das Ganze annehmen würde.
Die Tatsache, dass das Granny Smith Festival gerade stattfand schon fast wieder vergessen, machte ich mich am vergangenen Samstag auf den Weg zur station, doch schon bald war nicht mehr zu überhören, dass da etwas los war. Als ich dann am Eastwood oval - normalerweise der Platz wo am Sonntag Croquet und Fußball gespielt werden - ankam, herrschte dort Volksfeststimmung samt Fahrgeschäften, indischen Tänzen, chinesischen Trommlern und weiteren Dingen, die die Multikulturalität eines Ortes wiederspiegelt, dessen Einwohner zu 50% overseas geboren sind.

Da ich aber in der City verabredet war, lief ich einfach schnell weiter bis zum Bahnhof, um einen der überfüllten Züge zu nehmen. Glücklicherweise kam ich pünktlich zum halbstündigen Abschlussfeuerwerk wieder, dass das Ende der Veranstaltung markierte um mir große Teile meines Heimwegs wesentlich versüßte, da man während des 20-Minuten-Weges endlich mal was zum Gucken hatte ;)

Nun aber wirklich zur Geschichte des Apfels, dessen Existenz gefeiert wurde. Wie schon erwähnt ist Granny Smith der wohl bekannteste Export des mittelständischen Stadtteils im Norden von Sydney und der Grund, warum der Ort für australische Verhältnisse schon relativ früh zu Wohlstand gelangte.
1799 kam Marie Ann Sherwood als Bauerntocher in Südengland zur Welt, heiratete mit 19 Jahren den Landwirt Thomas Smith und wären nicht irgendwann ein paar Beamte ihrer Majestät vorbeigekommen, wäre Marie Ann Smith wahrscheinlich als ziemlich unbekannte Person irgendwo in Sussex gestorben.
Da nun aber die britische Krone erfahrene Landwirte für die Besiedlung der neuen Kolonie brauchte, entschlossen sich Marie Ann, Thomas und ihre Kinder sich ins Abenteuer zu stürzen und ein neues Leben am anderen Ende der Welt zu beginnen, wo sie im Jahre 1838 ankamen.
17 Jahre arbeitete Thomas Smith in einer Obstplantage, ehe er so viel Geld zusammen hatte, dass er seiner Familie ein wenig Land kaufen konnte, wie bereits zu erahnen ist, lag dieses Stück Land im heutigen Eastwood. Während der siebzehn Jahre des harten Arbeitens hatte sich Marie Ann den Ruf als herausragende Köchin erarbeitet und so bekam sie von einem Grosshändler auf dem Markt eine Kiste tasmanischer Wildäpfel mit dem Auftrag, diese zu einem Apfelkuchen zu verarbeiten.
Ein paar Monate später begann auf dem Kompost ein kleines Bäumchen zu sprießen, aus Neugier, was daraus werden würde, ließ Marie Ann es wachsen und als er die ersten Früchte trug waren diese leuchtend grün - Granny Smith war geboren, schnell erfreute sich der Apfel einer lokalen Beliebtheit, da er hervorragend zum Kochen und Backen geeignet war, wurde jedoch nur in Maßen und nicht zum Verkauf gedacht, angebaut.
Im Jahre 1870 starb Marie Ann Smith und erlebte so den Siegeszug ihres Apfels nicht mehr. Erst zwei Jahrzehnte später wurde der Apfel als Granny Smith seedling bei einer Gartenbaumesse vorgestellt und gewann den ersten Preis in der Kategorie 'Kochapfel'. 1895 wurde der Export nach Neuseeland von höchster Stelle der Kolonie New South Wales angeordnet. Seit 1935 wird der Apfel in das Vereinigte Königreich, ab dem 1950er Jahren nach Mitteleuropa und ab den 70ern auch in die Vereinigten Staaten importiert.

In den folgenden Jahren wurde der Apfel so bekannt, dass es sogar das Logo für Apple Records, das Plattenlabel der Beatles wurde.

Und das ist der Grund, warum jedes Jahr Mitte September ein kleiner Stadtteil aus allen Nähten platzt und auch schon mal der australische Ministerpräsident vorbei kommt :)

Sonntag, 18. Oktober 2009

Neues aus Woolloomooloo

Eigentlich gibt es nicht viel vom vergangenen Wochenende zu berichten, just an average weekend of an average au pair - einzige Besonderheit: Ich war zum ersten mal in...

Freitag, 16. Oktober 2009

Die Hobby-Physikerin

Gleich zu Beginn des heutigen Blogeintrags möchte ich eine - zugegebenermaßen allseits bekannte - Tatsache zugeben: Ich bin ein absoluter Loser in Naturwissenschaften und das bitte ich beim Lesen des Folgenden zu berücksichtigen.

Wahrscheinlich hat jeder schon mal von der Abflussrichtung (schönes Wort) des Wassers auf der Nord- bzw. Südhalbkugel gehört. Ihr wisst schon, diese alte Geschichte, dass das Wasser auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn und auf der Südhalbkugel dementsprechend mit dem Uhrzeigersinn den Abfluss hinunterstürzt, während es auf dem Äquator einfach geradeaus runter fließt - also irgendwas scheint mit Sydney dann etwas nicht zu stimmen.

Zwar war mir durchaus bewusst, dass sich Kontinente aufgrund der Plattentektonik ein wenig bewegen, aber dass Australien jetzt neuerdings auf dem Äquator liegt, war dann doch schon sehr neu für mich, denn egal welches unserer Waschbecken oder meine Dusche ich zur Grundlage meiner Experimente mache, das Wasser stürzt einfach immer nur in die Tiefe, ohne dass es sich dabei mit oder gegen den Uhrzeigersinn dreht, erstaunlicherweise scheint das Wasser hier gar keine Bewegung zu haben.

Nach dem sich dann doch irgendwie mein - eigentlich nicht vorhandener - naturwissenschaftlicher Ehrgeiz gepackt hatte, hab ich das ganze Phänomen mal gegoogelt und bin dann bei Wikipedia gelandet (If wikipedia says it, it must be true...) und habe dabei gelernt, dass es die Corioliskraft zwar gibt und beispielsweise auf die Tiefdruckgebiete auf den beiden Halbkugeln wirkt (ich erinnere mich gaaaanz dunkel), sie aber in so kleinen Dimensionen keine wirkliche Rolle spielt.

Tja, dann liegt die gerade Abflussrichtung des Wassers in meinem Waschbecken wohl doch nicht ein einem hochphysikalischem Phänomen, sondern doch eher an der Tatsache, dass es viereckig und flach ist...

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Eine andere Dimension


Eigentlich wollte ich über dieses Thema schon vor einer Woche schreiben, aber aus irgendeinem Grund ist es dann immer verblieben, daher werde ich es heute nachholen.

Wie ihr vielleicht wisst, sind in New South Wales gerade Ferien, was für mich prinzipiell 12-Stunden-Arbeitstage bedeutet, ich aber im Gegenzug auch mehr Geld bekomme, aber darum soll es hier heute nicht gehen, stattdessen hat es mit Inara's Ferienbeschäftigung in den ersten Tagen zu tun.

Da sie scheinbar noch nicht genug von Schule hatte, belegte sie an den ersten beiden Ferientagen einen Ferienkurs über Kreatives Schreiben an ihrer Schule, aber da in Abbotsleigh alles ein wenig anders ist, wurde dieser Kursus nicht von irgendjemandem gehalten, sondern von einer angesehenden australischen Kinderbuchautorin, was auch der Hauptgrund für Inara war, diesen Kurs zu belegen.

Wie ihr möglicherweise schon an der Bemerkung "da in Abbotsleigh alles ein wenig anders ist" bemerkt habt, ist diese Schule keine (zumindest für einen Deutschen) normale. Meine erste Assoziation als ich mit Inara und meiner Gastmutter für dem Tor dieser Schule stand war british boarding schools à la Eton.


Wie sich vielleicht an diesem Bild von google earth erkennen lässt, ist das Gelände der Schule riesig - 46 offizielle Einfahrtstore und weitere Tore, durch die Besucher aber nicht einfahren dürfen. Ein eigenes aquatic centre, Tennisplätze, Konzertsaal und vieles mehr befindet sich allein auf dem Gelände der senior school, die junior school befindet sich in einem anderen Teil von Wahroonga auf Sydneys North Shore. Mit orange abgekrenzt sind die tatsächlichen Internatshäuser und Häuser, die von Lehrern, aber auch Familien von Schülern bewohnt werden.
Der Kommentar meiner Gastmutter zu meinem Staunen war "Wenigstens sieht man wo die ganze Kohle hingeht, die man hier jeden Monat reinstecken muss."

Doch warum genau geht nun das Kind einer almost average aussie family auf eine der besten Privatschulen des Landes? - Ganz einfach, wenn man auf einer öffentlichen Schule seinen Abschluss macht, ist die Chance auf einen guten Job gleich null, da öffentliche Schulen in Australien einen sehr schlechten Ruf haben. Bereits meine Gastmutter ging auf die anglikanische Mädchenschule und nachdem sie die primary school beendet hat, wird auch Allegra wahrscheinlich dort hingehen.

Da es mich dann doch mal ein wenig interessiert hat, hab ich mich dann mal ein wenig informiert, wie das ganze Schulsystem diesbezüglich so funktioniert.
Laut Artikeln im Sydney Morning Herald sollte man seine Kinder schon mit dem Tag der Geburt auf die Wartelisten der guten Privatschulen setzen lassen, wofür man schon mal die ersten 500 Dollar dalassen darf, es aber natürlich nicht bedeutet, dass das Kind auch angenommen wird. Wenn das Kind dann wirklich angenommen wird, darf man nochmal die nächsten 1000 Dollar blechen, zur Einschulung dann nochmal locker 1000 Dollar und wenn das Kind dann auch wirklich angenommen wird, sind das dann nochmal locker (an manchen Schulen auch mehr) 20.000 Dollar im Jahr.

Na, Kinnlade schon runtergefallen?

Da man mindestens von year 7 bis year 12 auf die Privatschule gehen muss, um gute Berufschancen zu haben, sind das dann schonmal 122.500 Dollar (mehr als 75.000 Euro) Rohkosten für die Ausbildung des Kindes, dazu kommen natürlich noch die ganz normalen Kosten, die auch deutsche Eltern haben, wie Ausflüge, Bücher und Materialien + die wunderbare Schuluniform.

Ein Kommentar werde ich zu dem ganzen Thema nicht abgeben, denn ich glaube, dass so ziemlich jeder das Gleiche darüber denkt... Ich bin nur froh, dass ich in Deutschland aufgewachsen bin!

Freitag, 9. Oktober 2009

Australisch für Anfänger - Lektion 2

In der heutigen Lektion von Australisch für Anfänger werde ich mich mit australischen Städtenamen befassen, die nicht gerade Sinny, Pöarth, Känbra oder Melbörn heißen ;)

Ganz grundsätzlich lassen sich australische Städtenamen in vier Gruppen unterteilen. Zum einem sind da die ganz normalen Städtenamen; dann gibt's die Aborigine-Städtenamen; die Städtenamen, die hier eigentlich nicht her gehören; und die Städtenamen, bei denen man einfach nur hä denkt.

Zu den ganz normalen Städtenamen muss man eigentlich nichts sagen, da sie, wie gesagt, eben einfach nur ganz normal sind.
Im Gegensatz dazu gibt es andere Städtenamen, bei denen man sich fragt, wer genau sich diese ausgedacht hat. Devils Marbles, Northern Territory ist so ein Beispiel dafür. Für alle, deren Englisch nicht so gut ist, devil heißt ja bekanntlich Teufel und marbles sind Murmeln. Was man sich genau bei der Benennung von Dum Dum, Tomahawk, Field of Mars, Monkeyjacket, Bobs Farm, Sea Elephant, Iron Knob oder Tittybong gedacht hat, kann ich leider nicht sagen.

Immer gedacht, dass Toronto in Kanada liegt, Liverpool in England, Cardiff in Wales, Heidelberg eben Heidelberg ist und SansSouci in Potsdam steht? Weit gefehlt! Und damit sind wir auch schon bei der dritten Gruppe von australischen Städtenamen. Heidelberg ist ein Stadtteil von Melbourne, SansSouci liegt im Süden von Sydney und an Cardiff, Toronto und Liverpool kommt man vorbei, wenn man nach Newcastle fährt. Achso, Newcastle liegt natürlich für den Deutschen auch eher in England...

Die vierte und letzte Gruppe ist meine persönliche Lieblingsgruppe, da es einfach lustig ist, diese auszusprechen - auch wenn meistens was anderes dabei herauskommt, als wenn die Australier es tun. Wie ich persönlich finde, gibt es in der Umgebung von Sydney und natürlich auch vielen anderen Teilen Australiens, erstaunlich viele Ortsnamen, die aus der Sprache der indigenous australians stammen.
Einer meiner Favoriten ist dieser Stadtteil von Sydney (ich buchstabier ihn einfach mal): W, doppel-O, doppel-L, doppel-O, M, doppel-O, L, doppel-O. Na, mitgekommen? Richtig, Woolloomooloo, natürlich Wul-lu-mu-lu gesprochen. Wagga Wagga, Tumbi Umbi, Kangy Angy oder Tuggerangong sind auch sehr interessante Beispiele und Cronulla spricht man auch eher Kra-nal-a aus - ist immer sehr lustig, wenn man Fahrkarten kauft ;)

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Ich glaub, hier liegt ein Missverständnis vor

Irgendwie scheint gerade jeder in Europa zu glauben, dass es in Australien jeden Tag 30°C und Sonnenschein sind, wozu ich nur sagen kann, dass es leider nicht so ist. Stattdessen haben wir momentan 15°C, seit einer Woche nicht mehr als maximal 18°C und außerdem regnet es ständig.
Um genau zu sein, fing es am letzten Freitag un 16 Uhr an zu regnen und es regnete dann so gut wie durchgängig (seltsamer- oder auch glücklicherweise nicht die 80 Minuten des Grand Finals) bis Montagmorgen. Dann hörte es auf, man ging zur Latin Fiesta nach Darling Harbour und dann kam man wie ein begossener Pudel wieder, da hier natürlich alles draußen abläuft es es schon im Laufe des Tages wieder anfängt zu regnen, wie eben nicht nur am Montag, sondern auch am Dienstag und am Mittwoch...

Ich mein, es ist wahrscheinlich gut, dass es gerade relativ viel regnet - so haben wir dann doch noch eine Chance, dass Weihnachten das ganze Essen doch nicht 10% mehr kostet, weil die Ernte so schlecht war und für den Rasen, der hier eigentlich nur durch den Gartenschlauch schön grün bleibt, aber eben nicht für das deutsche Au pair, dass Regen schon genug von zu Hause kennt.

Und eine Sache ist hier echt nervig: Es gibt hier nicht einfach nur Regen - nein, hier heißt Regen immer gleich thunderstorm! Das ist bekanntlich nicht so gemütlich, wenn man dann draußen ist und unter Bäumen nach Hause laufen muss. Geht leider nicht anders, da hier überall Bäume sind ;) Ansonsten gibt es in Australien auch nicht so ein ausgebautes Regenablaufsystem auf den Straßen, wie es in Deutschland der Fall - da freuen sich dann die nassen Füße...

Montag, 5. Oktober 2009

Storm's purple rain washes away Parramatta

Parra didn't matta today - ich geb's zu ein ganz schlechtes Wortspiel des vergangenen Tages und noch dazu abgekupfert von Stormfans im Zug vor einer halben Stunde... Ziemlich deutlich hat heute bzw. gestern da es schon nach Mitternacht ist, Melbourne Storm das NRL Grand Final gegen die Parramatta Eels mit 23 zu 16 gewonnen und ehrlich gesagt hört sich das viel enger an, als es wirklich war.

Gut, ich gebe zu, dass ich nicht wirklich die vollen 80 Minuten gebannt auf die Großbildleinwand - irgendwo in einem Kaff, dessen Namen ich leider nicht mehr kenne und das eigentlich nur nach middle of nowhere aussah, aber eben doch noch ein Teil von Sydney ist - gestarrt hab, aber dennoch war doch ziemlich schnell klar, dass Melbourne das Spiel gewinnen würde, da sie die Einzigen waren, die in der ersten Halbzeit überhaupt Punkte gemacht haben.

Allgemein kann ich sagen, dass die Stimmung ähnlich wie bei einem Fußballweltmeisterschaftsendspiel in Deutschland sind, die Regeln für mich persönlich nicht so unbedingt Sinn machen, Australier total crazy about it sind, die australische Polizei jeden mit mate anspricht, es nicht unbedingt Vorteilhaft ist in der Nähe des ANZ Stadiums (das ehemalige Olympiastadium) zu wohnen, Rugby ziemlich brutal aussieht und Rugbyspieler aussehen wie Schränke, denen man lieber nicht im Dunkeln begegnen möchte.

Des Weiteren hab ich es dann doch noch war gemacht und bin gemeinsam mit zwei deutschen Freundinnen und ein paar Australiern auf das Oktoberfest der German-Austrian Society in Fairfield gegangen. Worst German food ever! Worst Oktoberfest ever! Aber irgendwie hat's trotzdem Spaß gemacht ;)

Leere Tische kurz nach dem Spiel ...
... waren halt doch viele Parrafans dort ;)



Hab auch noch Videos ...
... mal sehen, vielleicht lade ich sie später hoch ...
... jetzt geh ich ins Bett ...
... gute Nacht Australien ...
... schönen Tag noch Deutschland ...
... whatever England :)

Sonntag, 4. Oktober 2009

Allgemeine Info

Nur ganz kurz zur allgemeinen Info: Wir haben in der letzten Nacht die Uhren auf Sommerzeit umgestellt, daher sind es jetzt neun Stunden Zeitverschiebung nach Deutschland und 10 Stunden nach England ;)

Ansonsten nicht viel neues - heute Abend Grand Final und anschließend Oktoberfest...

Freitag, 2. Oktober 2009

Die Entdeckung meiner Kindheit

All my little duckies, swimming on the sea, swimming on the sea
headies in the water, tailies in the air.


Neben der (Wieder-)Entdeckung meiner Kindheit auf australischen Spielplätzen samt wippen, schaukeln und klettern, was alles erstaunlicherweise immer noch total viel Spaß macht, kenne ich mittlerweile auch alle Kinderlieder wieder auswendig. Vor allem bin ich jetzt schon richtig gut im Übersetzen von deutschen Kinderliedern in die englische Sprache.
Während ich am Anfang dann eher noch wortwörtliche Übersetzungen gewählt hab, fang ich mittlerweile schon an, das ganze auch im Reimschema zu übersetzen, damit es auch zu den Noten passt. Und ich baue schön australischen Slang mit ein, denn damit lässt sich das Nichtpassen der Silben sehr leicht überwinden...


Hänsel and Gretel got lost in the forest
It was so dark and also bloody cold
They arrived to a gingerbread house
Who's gonna be the owner of that house

Hu, hu, there's an old witch looking around!
Luring the children in her gingerbread house
She seemed to be friendly, oh Hänsel, what danger
She wants to roast him brown in the oven

But while the witch is looking in the oven
Gretel pushes her inside
Now the witch will be roasted, the children are going home
That's the end of Hänsel and Gretel's fairytale


Das ist meine Übersetzung des Tages und ich war total stolz auf mich... Daher verbitte ich mir jegliche Kritik an meiner Übersetzung :) Immerhin wusste ich was Pfefferkuchen auf Englisch heißt, leider kann ich mich nicht erinnern warum, aber it popped up in my mind ('tschuldigung, weiß echt gerade nicht, wie man das auf Deutsch sagt) in dem Moment, in dem ich es brauchte.

Übrigens war Allegras Kommentar hierzu "Then Gretel is the heroine of the story!"

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Australisch für Anfänger - Lektion 1

Wie schon in meinem letzten Blogeintrag versprochen, werde ich mich in Zukunft auch ein wenig um die Eigenheiten des australian english oder kurz strine kümmern. In der heutigen ersten Lektion geht es um die Aussprache der Wörter.

Ganz grundsätzlich kann man schon mal sagen, dass im australischen Englisch alle Vokale so stark wie Kaugummi gedehnt werden. Als ich in den ersten Tagen mal in die Awaba street wollte, hatte ich leider noch keine Ahnung, wie man das ausspricht und so schauten mich dann auch alle Australier an bis ich ihnen meinen Zettel zeigte, auf dem der Name der Straße stand - Aaaahwaaaahbaaaaah street wurde das ganze in Wirklichkeit ausgesprochen.

Ein weiteres Merkmale der Aussprache des Englischen hier ist, dass gerne mal ein bis fünfzehn Silben pro Wort verschluckt werden und so wird mal schnell aus Good Day "G' 'ay", aus station "steichen" (wobei st englisch und der Rest eher Deutsch ausgesprochen wird), aus Canberra "Känbra".

...to be continued...



P.S. Übrigens an alle, denen ich gesagt hab, dass ich dort am Wochenende wegfahre - wird nichts draus: da gibt's nur ein Hostel und das ist ausgebucht :) 15°C wären mir eh zu kalt gewesen - wir haben gerade 33°C in Sydney ;)

Montag, 28. September 2009

The Grand Final fever is all around

Kommste aus Melbourne biste crazy about AFL - Kommste aus Sydney biste crazy about NRL.

Keine Ahnung, was diese Aussage bedeutet? Willkommen im Club, denn bevor ich nach Australien gekommen bin, hatte ich auch keinen Schimmer, was diese beiden Abkürzungen bedeuten, doch mir wurde ziemlich schnell klar, dass sie für die Leute aus dem land down under von essentieller Bedeutung sind, so ähnlich wie the ashes.

Also zur kurzen Erklärung AFL bedeutet Australian Football League oder kurz Aussie rules Footie (ja, Australier lieben es, also mögliche - und auch unmögliche - mit -ie zu beenden) und wird vor allem in Westaustralien gespielt bzw. alles was nicht New South Wales und Queensland ist, die Hauptstadt von Footie ist Melbourne.

NRL heißt ausgeschrieben National Rugby League. Im Gegensatz zum Australian Football findet man aber kaum einen Fan davon außerhalb von NSW und QLD (ja, ich bin auch schon im australischen Abkürzungswahn angekommen). Ich will ja jetzt nichts falsches sagen, aber ich glaub, die Nationalspieler sind dann die wallabies, da bin ich mir aber nicht sicher - dafür weiß ich schon, dass mein nächster post über den australischen Abkürzungs- und Spitznamenswahn sein wird ;) . Das Einzige, was ich über Rugby weiß, ist, dass dieser Sport nicht gut für die Gesundheit sein kann, denn als ich am vergangenen Wochenende die ersten fünf Minuten des Halbfinals zwischen den Eels und den Bulldogs gesehen hab, lagen da innerhalb von vier Minuten zwei Mal Spieler auf dem Rasen, die nicht mehr von alleine aufstehen konnten, da sie halb bewusstlos waren...

Die Regeln für diese beiden Sportarten werde daher ich jetzt nicht erklären, da ich erstens keine Ahnung davon hab und zweitens erstmal ne Ewigkeit gebraucht hab, zu merken, dass es sich dabei um zwei komplett verschiedene Sportarten handelt, wobei ich den Unterschied trotzdem nur an den Städtenamen erkenne, wenn es gerade im tellie läuft. Stattdessen konzentriere ich mich lieber darauf zu beschreiben, was Rugby und Footie mit den Australiern anstellt.

Momentan ist die Zeit der Grand Finals - den großen Finals einer langen Saison. Am vergangenen Wochenende gewannen die (Geelong) Cats gegen die (St. Kilda) Saints das Finale im Aussie rules Footie. Hier in Sydney jetzt nicht so riesig, weil ja AFL. Dafür geht es seit ein paar Tagen hier richtig rund.

Am kommenden Wochenende steigt nämlich das große Finale der ARL. Leider weiß ich immer noch nicht, ob hier Rugby League oder Rugby Union gespielt wird - dass australische Sportarten auch immer so kompliziert sein müssen... Jedenfalls spielen die (Parramatta) Eels gegen (Melbourne) Storm - scheinbar scheint's (entgegen australischen Behauptungen, dass sich in Melbourne kaum einer für Rugby interessiert) da doch ein Team zu geben...

Seit Tagen gibt es hier in den Zeitungen und im Fernsehen kein anderes Thema mehr, als das bevorstehende Grand Final. Tausende Fans belagern die Trainingseinheiten und Wettbüros machen Rekordumsätze (Willkommen in der ehemaligen britischen Kolonie!). Ich hab übrigens vor zwei Minuten beschlossen, dass ich für die Eels bin, schließlich wohn ich in der City of Parramatta. Glaub ich wenigstens, da das bei uns unter dem Straßenschild steht, denn andere Teile Eppings liegen in der City of Ryde und im Hornsby Shire - aber dennoch bitte nicht wundern, das gehört trotzdem alles zu Sydney; es gibt hier nur tausende von Verwaltungsgliederungseinheiten.

Polizeiaufgebot und Stimmung sind dann ungefähr wie bei der Fußballweltmeisterschaft wie in Deutschland... Und auf jeden Fall ist mir jetzt schon klar, dass der pub am kommenden Wochenende mal wieder aus allen Nähten platzen wird - also doch lieber Oktoberfest im Löwenbräu?!

Samstag, 26. September 2009

The dirty life of a ghostdriver

Bild der NASA der australischen Küste während des dust storms

Obwohl der Himmel in der vergangenen Nacht und bei Sonnenaufgang mal wieder ein wenig gelblich eingefärbt war, ist der große dust schon seit ein paar Tagen verschwunden; jedenfalls aus der Luft. Doch wenn 75.000 Tonnen (wenn ich mich richtig erinnere ist doch eine Tonne 1000 Kilogramm?!) Sand pro Stunde über eine Stadt hinweg ziehen, dann fällt eben auch ein bisschen was davon runter... Aus diesem Grund machen Waschanlagenbesitzer momentan Millionen und die Stadtreinigung Überstunden.



Ansonsten ist der Himmel wieder blau, aber dafür schrecklich kalt - bitte jetzt nicht lachen - denn es waren heute nur so um die 18°C. Ja, ich weiß natürlich auch, dass das in Deutschland ganz normale Temperaturen sind und man froh sein kann, wenn es zum Beginn des Frühlings 18°C + blauer Himmel + Sonnenschein gibt, aber irgendwas scheint sich in der Psyche zu verändern, wenn man den australischen Kontinent betreten hat...

Mittwoch, 23. September 2009

Crazy nature II

Für den Fall, der ziemlich wahrscheinlich ist, da es in Deutschland gerade erst 12 Uhr mittags ist - und ihr noch nicht crazy nature gelesen habt, bitte den vorherigen Post zu erst lesen ;)

Jedenfalls macht ja die verrückte australische Natur sogar in Deutschland Schlagzeilen (Süddeutsche Zeitung), allerdings werden dann doch so manche Sachen ein gaaaanz kleines bisschen aufgepusht. Und das meine nicht nur ich, sondern auch meine Gastmutter, die den Bericht dann auch gleich noch gelesen hat (falls ich es nicht erzählt haben sollte - sie hat ein Jahr in Deutschland als Austauschschülerin gelebt). Aus diesem Grund werde ich mal die falschen Sachen in dem Artikel richtig stellen (da könnte ich eigentlich auch nen komplett neuen schreiben).

1. "Die australische Metropole Syndey kämpft nach einem Sandsturm mit dem Chaos." - Nein! Das Leben geht ihr ganz normal weiter, keine Monsterkäufe und keine Weltuntergangsstimmung.

2. "Der Verkehr ist massiv gestört" - Nein! Die australische Polizei sagt sogar, dass erstaunlich sei, wie gut der Verkehr fließe. Falls der Flugverkehr gemeint ist, könnte stimmen, da die Flüge heute alle Verspätung haben.

3. "Die Sicht ist wegen der Staubwolke über der Stadt so schlecht, dass der Fährverkehr eingestellt werden musste." - Hört sich jetzt dramatisch an und war heute Morgen für etwa zwei bis drei Stunden so.

4. "Bei den Rettungskräften gingen zahlreiche Notrufe von Menschen mit Atembeschwerden ein." - Laut den australischen Rettungskräften hier vor Ort, war das nicht der Fall, weil man heute einfach drinnen geblieben ist, wenn man sowieso Probleme hat und es ebenso, laut Interviews im Fernsehen, wie beim Verkehr erstaunlich war, dass es so wenig Anrufe gab.

Aber wenigstens gibt's noch Hoffnung für mich. "Eine Anruferin beim australischen Fernsehsender ABC sagte, einen solchen Staubsturm habe die Stadt seit 1939 nicht mehr erlebt." Ich, die das ganze Spektakel verschlafen bzw. es als ganz normal abgestempelt hat, komme einfach in 70 Jahren nochmal wieder. Meine Gastmutter lacht übrigens schon den halben Tag deshalb über mich und fragt sich, wann es in den letzten drei Monaten normal war, wenn man morgens um sechs aufwacht und der Himmel blutrot ist... Langsam lache ich auch über mich selber und meine Gastmutter macht sich ein wenig Vorwürfe, weil sie sich fragt, warum sie mich nicht einfach geweckt hat. Next time... Aber wenigstens weiß ich jetzt, wie Nachrichten gemacht werden.

Oder ich nehm einfach den nächsten Flug nach Brissie (wer mir sagt, welche australische Stadt das ist, bekommt ne Postkarte von dort, wenn ich mal dort hinkomme), wo die red blanket, wie die Australier es mittlerweile nennen, derzeit ist. Oder gleich nach Neuseeland. Hab nämlich vorhin im Fernsehen gehört, dass es vor Jahrzehnten so red blanket mal bis dorthin geschafft hat und den Schnee rot gefärbt hat.

Übrigens hab ich mittlerweile einen Pluspunkt meiner Erkältung gefunden: Ich spür den Sand nicht in meiner Nase kribbeln ;)

Dienstag, 22. September 2009

Crazy nature

In Australien spielt die Natur momentan ein wenig bis ziemlich stark verrückt. Gestern gab es in Melbourne ein Erdbeben, in Queensland brennt schon seit ein paar Tagen der Busch, gestern hab es einen dust storm in Canberra und Gewitter und Regen in Sydney, aber als ich heute Morgen aufgewacht bin, dachte ich nur OH MY GOD!

Alles war rot! Das, was mir im ersten Moment einfiel, war ein Feuer, doch dann wurde mir ziemlich schnell klar, dass das eigentlich nicht sein konnte und da ich irgendwie noch ein verschlafenes, krankes Huhn war und dachte, dass das schon irgendwie normal sein würde, hab ich mich wieder ins Bett gelegt *kopf gegen die Wand schlag*. Das ganz war nämlich ein once in a life time Erlebnis und das folgende sind die Bilder meiner Gastmutter.






Und jetzt glaubt bloß nicht, dass das wirklich so aussah, es war noch viel roter! Was es ist? Ein red dust storm. Der ist im outback zwar ziemlich normal, aber eben nicht in Sydney. Starke Winde in den letzten 24 Stunden haben den Staub aus South Australia und dem Northern Territory hierher getragen. Momentan sieht es nicht mehr so rot, sondern ziemlich gelb aus...

Hier gibt es noch ein paar mehr Fotos und obwohl es teilweise richtig schön aussieht, ist es auch richtig gefährlich. Fenster und Türen sollen geschlossen bleiben, wenn man längere Zeit draußen bleibt, soll man eine Schutzmaske tragen usw.