Donnerstag, 3. Juni 2010

The end is near...

Alrighti guys, meine Zeit ist so gut wie um, die Monate Juli 2009 bis Juni 2010 gehen offiziell ins Guinness Buch der Rekorde ein als das am schnellsten vergangene Jahr aller Zeiten. So jedenfalls fühlt es sich für mich an, denn obwohl sich Australien und vor allem Sydney schon so normal anfühlen, als wäre es schon immer so gewesen, kommt es mir manchmal dennoch so vor, als hätte ich erst gestern in Frankfurt am Flughafen gestanden und mit etwas mulmigen Gefühl in die Zukunft geschaut. Am 25. Juni des vergangenen Jahres ging es also los, das große Abenteuer Australien. Das Reifezeugnis in der Tasche ging es darum, nun auch wirkliche Reife zu beweisen und meine Frau auf der anderen Seite der Welt zu stehen. Gesagt, getan. Im Flieger ging es über Singapur nach Sydney, nach Australien. Dem Land, von dem ich irgendwann als zwölfjährige angefangen hatte zu träumen und allen Leuten erzählte, das ich irgendwann dort hingehen und ein Jahr dort leben würde. Warum, weiß ich bis heute selber nicht. Nachdem ich in Sydney gelandet war, ging es erstmal auf die Suche nach meinem Shuttlebus zum Hostel und ich weiß noch ganz genau, dass mich die Stadt auf den ersten Blick irgendwie an Spanien erinnerte, auch wenn dieser Eindruck ziemlich schnell wieder verflog. Nach dem ich eingecheckt, mein Zimmer bezogen und mich nach 25 Stunden Reise frisch gemacht hatte, traf ich mich noch am gleichen Tag mit Jenell von meiner Organisation, um mir einige Familie auszugucken, mit denen ich mich treffen wollte. Übrigens war die Familie, mit denen ich schlussendlich etwa elf Monate gelebt habe, bei der ersten Auswahlrunde gar nicht dabei. Noch am gleichen Tag zog es mich dann zum ersten Mal an den Hafen mit der Brücke und dem Opernhaus, um die sich so lange meine Gedanken gedreht hatten – ich kann euch sagen, ein ziemlich surreales Gefühl, wenn man dann tatsächlich das erste Mal vor diesen Symbolen Australiens steht. Nachdem ich mich an den Folgetagen mit drei Familie getroffen hatte, die ich nicht wollte, wir beide uns nicht wollten oder die nach Melbourne ziehen musste, ging es dann zum ersten Mal nach Epping on the border to Eastwood. Nach bereits anfänglicher Sympathie und einer Umarmung von Allegra zum Abschied, zog ich schon am nächsten Tag ein, in die kleine Wohnung mit Küche und Bad im Garten des Hauses, das ich für das nächste Jahr home nennen sollte. In der Folgezeit hieß Eingewöhnung das Zauberwort, doch dank einer lieben Familie, ziemlich schnell gefundenen gleich gesinnten Au pair-Freunden und einem vollgepackten Zeitplan, war das alles gar kein Problem und - als Überraschung für mich - kam Heimweh gar nicht auf. Natürlich gab es immer wieder Momente, in denen ich an euch daheim dachte oder mir wünschte, dass jemand von Zuhause diesen Moment mit mir teilen könnte. Aber das Gefühl, dass ich unbedingt oder auch nur ein bisschen nach Hause wollte, kam nicht auf. Irgendwann in den darauf folgenden Wochen und Monaten, in denen die Harbour Bridge und das Opera House zur normalsten Sache der Welt wurden, entdeckte ich den Rest der Stadt und die Umgebung Stück für Stück. Erste Ausflüge gingen in die Blue Mountains oder nach Newcastle und Port Stevens. Ehe ich mich versah, war dann auch schon Halbzeit gekommen – ausgerechnet an meinem Geburtstag. Dennoch ein wunderschöner Tag, denn es war der erste Geburtstag, den ich im Sommer feiern durfte. Kein Tag, an dem es schon um drei fast dunkel ist und an dem es draußen generell zu kalt ist, sondern ein Tag mit Sonne, Strand, Meer und Eiscreme. Schon sechs Tage später hieß es dann Merry Christmas, denn hier in Australien wäre meine jahrelange Kindheitsaussage „Ich hab fünf Tage vor Weihnachten Geburtstag“ immer ziemlich daneben gegangen, denn am 24. Dezember ist hier gar nichts los, weshalb es für mich nach Bondi Beach ging, um mein deutsches Weihnachten am Strand zu verbringen. Die Zeit, in der es in Deutschland Bescherung gegeben hätte, verbrachte man hier vor dem Fernseher um Carols in the Park zu schauen. Ein ziemlich seltsames Gefühl. Dafür ging es dann am 25. so richtig los. Weihnachten mit einer Familie, die nicht meine war. Die ersten Momente hätte ich heulen können, der einzige Zeitpunkt des Jahres, in dem tatsächlich Wehmut aufkam, nicht zu Hause zu sein, doch sobald ich endlich die Tatsache akzeptiert hatte, dass das hier nicht das gleiche Weihnachten wie in Deutschland sein würde und ich es nicht vergleichen, sondern einfach hinnehmen und genießen sollte, wurde es plötzlich ein großer Spaß, auch wenn die Weihnachtsstimmung dank 26°C und einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 100% nie aufkam. Durch die Boxing Day Tests im Cricket entdeckte ich dann sogar meine Liebe für diesen Sport. Seriously. Das ist einfach eine tolle Erfindung, so ein Sport, der fünf Tage lang dauert und man so halt nicht so richtig viel verpasst, wenn man mal neunzig Minuten keine Zeit hat. Das nächste große Ereignis war dann Sylvester. Wer kennt sie nicht, die Bilder des Feuerwerks um den Sydney Harbour, eine der vielleicht schönsten Kulissen für ein Spektakel dieser Art. Früh morgens raus, stundenlanges Anstehen, doch kein guter Platz, Überreden anderer Deutscher und dann doch ein excellent spot. Das neunzehnstündige Warten, versüßt mit ein paar Feuerwerken, hat sich gelohnt. A once in a lifetime event. Nachdem die Feierlichkeiten dann vorüber waren, ging es auf große Reise. Von Sydney über Melbourne und Adelaide nach Perth. Mehr als 7000 Kilometer on the road. Im Nachhinein gar nicht so verrückt, wie es zuvor geklungen hatte. Drei Wochen lang Nudeln mit Tomaten- oder wahlweise Käsesauce, da für viel mehr unser Campingkocher nicht reichte. Schlafen under a million stars und viele Erfahrungen mehr. Die folgenden Wochen und Monate vergingen dann im rasanten Tempo. Einige Abschiede von lieb gewonnen Menschen standen an und das ewige Gefühl, dass jemand an der Uhr gedreht hatte. Nachdem ich mich dann auch endlich entschieden hatte, welche Ecken des Landes ich in meinen letzten drei Wochen sehen wollte, ging es noch einmal auf große Reise, tausende Kilometer durch das Land und nun sitze ich hier in Cairns und es wird Zeit, ein Fazit zu ziehen. Gleich vorne weg ist zu sagen, dass das ganze natürlich eine unglaubliche Erfahrung war. Viele Dinge sind anders gelaufen, als ich es erwartet hatte, dies aber durchweg im positiven Sinne. Viele neue Erfahrung vor allem über mich selbst, aber auch meine Umgebung haben mich sicherlich irgendwie verändert und das in einem für mich positiven Sinne, denn ein bisschen australische Gelassenheit kann auch im deutschen Alltag sicherlich nicht schaden :) Es gibt Dinge, wie diese australische Gelassenheit, das ganze asiatische Essen, die schönen Strände und das Meer, die ich sicherlich vermissen werde, aber auch Dinge, auf die ich auch getrost verzichten kann, wie höhenunverstellbare Duschen, auf meinem Dach lärmende Possums und manchmal nervige Kinder. Einige Dinge wie die Kälte in Deutschland oder der Rechtsverkehr werden sicherlich eine Umstellung, denn momentan fühlen sich 18°C für mich schon bloody cold an… Aber auch wenn es Momente gibt, in denen ich gar nicht von hier weg möchte und zu heulen anfangen könnte, freu ich mich doch alles in allem mittlerweile wieder auf Deutschland und das große Wiedersehen. C ya!

Mittwoch, 2. Juni 2010

The most amazing experience ever

Eine Sache kann ich gleich ganz klipp und klar vorne weg sagen: Wer nicht ein Mal in seinem Leben Scuba diving am Great Barrier Reef war hat definitiv was verpasst! Das war definitiv the most _______ (kann mir mal bitte jemand ein neues Wort erfinden!?) experience meines Lebens!

Auch wenn es von Anfang an so geplant war, dass ich Tauchen gehen wuerde, ging es fuer mich erst beim zweiten Stop des Tages ins tiefe Wasser - im Nachhinein wahrscheinlich auch gut so, denn sonst haette ich noch mehr Geld ausgegeben.

Nachdem es also am ersten Halt an den Agincourt Reefs, fuer mich aufgrund der hohen Zahl der introductory divers und einer begrenzten Zahl an Lehrern, lediglich in die Taucherbriller, den Schorchel und die Flossen ging, ging es am zweiten Stop dann so richtig los. Zunaechst noch voellig mutig, wurde das Gefuehl dann schon etwas mulmiger, sobald ich die Gewichte um den Bauch und die Sauerstoffflasche auf den Ruecken geschnallt bekam.


Doch wie man auf dem Bild offensichtlich sehen kann, koennen ich wenigstens noch Laecheln. Auch die Rolle ins Wasser war ueberhaupt kein Problem und zu meiner eigenen Ueberraschung auch die Sicherheitsuebungen, wie Wasser aus der Taucherbrille zu pusten und die Atemmundstuecke ein paar Mal hin und her zu wechseln waren ueberhaupt kein Problem.

Doch dann schwebte ich ploetzlich, mich an einem Seil festhaltend, im Wasser, meine Tauchlehrerbegleitung namens Greg kuemmerte sich um den Neuling neben mir, der auch grade seine Uebungen machte und ich hatte nichts mehr zu tun. Und was mache ich, wenn ich gerade nichts zu tun hab - mir Gedanken.

Allerdings ist das nicht gerade die allerbeste Idee, ebenso wie zu versuchen runterzuschlucken. Denn die Druckluft, die man da so die gesamte Zeit einatmet, ist ziemlich bloody trocken und schon mal versucht, ohne Fluessigkeit oder basically irgendwas im Mund runterzuschlucken? Kann euch sagen, das ist ein ziemlich seltsames Gefuehl und es fuehrt nicht gerade zu Wohlsein.

Folgedessen fing ich an, Panik zu bekommen... Meinem Tauchlehrer das signalisiert, er versucht mir zu signalisieren, ruhig zu atmen (die allerwichtigste Regel des Tauchens), doch wenn man einmal Panik bekommt, will man einfach wieder rauf.

Ich also aus einem Meter Tiefe wieder an die Oberflaeche. Ein bisschen gutes zureden, meine Antwort "I can't do it!" - "Let's just try it again" - "I can't, I was just thinking..." Und damit war dann mein Problem an sich schon geloest, denn Denken ist nicht die allerbeste Idee, wenn man vor hat, etwa zwoelf Meter tief in den grossen, weiten Ozean zu tauchen.

Also "You just breath and I'll do the rest, including thinking" - gesagt getan. Nach dieser Aussage Gregs stimmte ich dann zu, nochmal so ein oder zwei Meter runter zu gehen, um es zu probieren. Aus diesen kurzen ein bis zwei Metern wurden dann ein paar mehr und ich blieb fuer meinen ersten Tauchgang etwa 20 Minuten in der Tiefe und wollte am Ende eigentlich gar nicht mehr weg von dort unten, daher ging es dann beim dritten und letzten Halt auch noch ein zweites Mal fuer etwa 30 Minuten in den Ozean, um das Great Barrier Reef zu entdecken.
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Eins kann ich sagen: Ich habe noch nie so klares Wasser und noch nie so bunte Fische gesehen. Basically hab ich den gesamten Cast von Findet Nemo getroffen, inklusive ein paar Haien (keine Sorge, reef sharks sind ziemlich ungefaehrlich), ein paar Clownfischen und diverse andere kleine oder auch grosse kunterbunte Lebewesen.
Wie bereits gesagt, es war die mit Sicherheit unglaublichste Erfahrung meines Lebens, kann auch nicht wirklich sagen warum und vielleicht ist es fuer andere Leute anders, aber es war einfach amazing, dort nahezu schwerelos im Wasser zu schweben und all diese wundervollen Farben und Tiere zu sehen. Nachdem ich ein Mal dort tauchen war, wuerde mir nur schnorcheln definitiv nicht mehr reichen, warum zehn Meter drueber weg schwimmen, wenn ich auch mit den Fischen schwimmen kann.

Natuerlich kann man immer nur von sich selbst reden, aber ich wiederhol's gern nochmal - einfach unglaublich wundervoll!

Dienstag, 1. Juni 2010

Tropical Queensland

Genau dort bin ich mittlerweile angekommen - Tropical Queensland. Nachdem ich am vergangenen Sonntag um zwei Uhr in der frueh aufgestanden war, um den Airport Shuttle zum Flughafen Darwins zu nehmen, damit ich auch puenktlich zwei Stunden vor Abflug des International Flights nach Cairns dort zu sein. In einem weniger als halb vollen Flieger ging es dann in DIE Backpackerstadt Australiens - Cairns.
Nach einem kurzen Gastspiel in der Stadt, waehrenddessen ich meine folgenden Trips buchte, schliesslich ist hier jeder dritte Laden eine travel agency, ging es dann am Montagmorgen nach Cape Tribulation, dem letzten Ort im Nordosten des Landes, den man auf einer befestigten Strasse erreichen kann, danach ginge es dann nur noch mit Allradantrieb nach Cooktown.
Durch den aeltesten Regenwald der Welt, den Daintree Rainforest, ging es also mit einigen Stops nach Cape Tribulation - dem Kap des Truebsals, so genannt, da Australien englischer Entdecker James Cook hier auf Grund lief und erstmal nicht mehr wegkam, jedoch besser bekannt als der Ort where the reef meets the rainforest. Das Great Barrier Reef, in des es schon morgen zum Tauchen und Schnorcheln geht, ist nur gute fuenfzehn Kilometer vom Land entfernt, in frueheren Tagen war es sogar noch weniger.
Cape Tribulation selbst ist ein Ort irgendwo mitten im Regenwald, gegen das Uppen wie eine Weltstadt wirkt, dafuer aber wunderschoene Straende, wenn das Wetter schoen ist tuerkises mehr und eben das gruen des Regenwaldes hat, sowie all die Farben des Great Barrier Reef, das man bei gutem Wetter von dort aus sehen kann. Leider war das Wetter bei mir nicht so gut - ich scheine das schlechte deutsche ueberall mit hin zu nehmen - die Zeit dort aber trotzdem wunderschoen.
Ueber den Ort mit der hoechsten Dichte von Helikopterbesitzern und wahrscheinlich auch Millionaeren - Port Douglas - ging es dann heute wieder zurueck nach Cairns und wie bereits erwaehnt morgen zu Nemo & Co.
In drei Tagen zurueck nach Sydney, in sechs nach Singapur und in zehn bin ich wieder in Deutschland...

Freitag, 28. Mai 2010

Kakadu impressions

Fotos... Leider gibt's auf diesem Computer scheinbar keine Drehfunktion, daher bitte ab und an mal den Kopf schief halten ;) Und entschuldigt bitte den schlechten und ziemlich uninteressanten Blogeintrag, aber I can't be bothered right now, mag an meiner Muedigkeit, meinen Schmerzen, dem Jucken meiner Mueckenstiche oder simply an diesem mehr als seltsamen Kerl neben mir, der alle fuenf Sekunden dieses beruehmte englische Wort, das mit 'F' anfaengt und mit 'uck' aufhoert schreit, waehrend er Ballerspiele spielt. Gotta love Internetcafes...



















A pair of new legs, please

Kennt irgendjemand zufaellig irgendjemanden, der neue Beine verkauft? Oder neue Haende? Ich koennte naemlich dringend welche gebrauchen! Also bitte bei mir melden, je schneller desto besser, denn irgendwie bringen mir Darwin und der Kakadu National Park gesundheitstechnisch nicht so richtig viel Glueck.

Als ich nach zweiundzwanzigstuendiger Busfahrt, die gar nicht so horrible wie gedacht war, das erste Mal den Boden der Hauptstadt des Northern Territory betrat, knickte ich sogleich erst mal um und verstauchte mir den Knoechel. Zwar tat's weh, aber dank Schmerzgel und Stuetzverband aus der pharmacy von gegenueber sollte es schon gehen, schliesslich hatte ich ja noch ein anderes Bein, das ich einfach ein bisschen staerker haette belasten koennen. Leider allerdings nicht so richtig lange... Aber erstmal von vorne.


Am vergangenen Mittwoch ging es, im Vergleich mit der Tour durch das Red Centre, zu humaner Uhrzeit, naemlich um 7:30 los. Zunaechst ging es dann zum Adelaide River, einem Fluss in der Naehe Darwins, in dem tausende von Krokodilen leben, was uebringens keine Seltenheit im Territory ist, denn hier leben die meisten aller crocs in Australien.

Nach einem Besuch bei den Tierchen, die zu den gefaehrlichsten des ganzes Kontinents zaehlen, ging es dann weiter in den Kakadu National Park selber und meine Serie von Verletzungen setzte sich unaufhaltsam fort.


Nach einigen Wanderungen um die weltberuehmte Jahrtausende alte rock art der Aborigines zu bewundern, ging es schliesslich on top eines Berges. Rauf war zwar ziemlich anstrengend, wieder runter gab's dann allerdings ein paar Probeme mehr. Zunaechst muss man dazu sagen, dass australische Wanderwege nicht mit deutschen zu vergleichen sind. Thema Sicherheit wird hier nicht allzu gross geschrieben oder daher geht es meist einfach queerfeldein, in der Hoffnung, dass man irgendwann mal irgendwie ankommt.

Unter diesem Motto ging es dann auch den Felsen rauf, schliesslich hat man ja zwei Haende mit denen man sich festhalten kann und ein Gesaess, auf dem man dann wieder runterrutscht, da allerdings letzteres ziemlich schnell ziemlich nervig werden kann, wird man auch schnell mal uebermuetig und denkt, dass man den Meter auch runterspringen kann. Kann man auch, allerdings kommt man unten nicht immer auf zwei Fuessen stehend an, sondern wie ich, auf einem anderen Stein liegend, was allerdings ganz gut war, denn waere dieser Stein nicht irgendwie in meinem Weg gewesen, waere ich wohl so drei bis vier Meter weiter unter irgendwo im Gebuesch gelandet...

Lange rede, kurzes Sinn - es tat weh. Hoellisch weh. Wunden am rechten Schienbein, der linken Wade, dem linken Daumen und dem rechten Handgelenk waren das Ergebnis. Blutend ging es dann weiter bergab, alles halbsoschlimm. Zwar taten die Wunden weh, jedoch nicht nicht so, wie an den folgenden zwei Tagen, als sich um die Wunden noch nette blaue Flecken und Muskelschmerzen versammelten.

Gelohnt hat sich der Weg trotzdem und alle mal, denn so einen Ausblick, hat man in Deutschland dann doch eher selten. Ehrlich gesagt auch in Australien ist er eher selten.

An den kommenden zwei Tagen ging es dann noch auf diverse weitere Wanderungen, auf Felsen, zu Wasserloechern und Wasserfaellen, in denen ich dann doch auch gegen jede Krokodilwanderung schwimmen gegangen bin. Auf sie getroffen bin ich dann gluecklicherweise doch nicht, allerdings auf ein paar, fuer mich, unsichtbare Steine unter Wasser, an denen ich mir dann meine naechste blutige Wunde zugezogen hab...

Glueck hat mir der Park zwar nicht gebracht, aber dafuer some of the most amazing sights I've ever seen!

Fotos folgen...

Montag, 24. Mai 2010

Sunshine. Not in Australia!

Die ersten paar Tage meiner finalen Reisezeit in Australien sind bereits vorbei und das geschah alles wie im Flug und dabei sehr feucht, denn die Sache mit dem Sonnenschein scheint in diesem Land tatsaechlich nur ein Mythos zu sein oder alternativ bringe ich den Regen immer mit.

Am vergangenen Mittwoch ging es los, mit einer Dreiviertelstunde Verspaetung due to weather conditions und, wie ich erst nach der Ankunft im (noch) sonnigen Alice Springs feststellen sollte hatte dieser unaufhoerliche Wolkenbruch nicht nur mein Flugzeug delayed, sondern auch meinen gesamten Koffer durchnaesst, sodass sich sofort nach dem Einchecken die Frage stellte, wie man denn am besten nahezu den gesamten Inhalt seines Koffers in einem Hostelzimmer trockend und dabei nur sein eigenes Bett benutzt, dieses aber dabei nicht nass werden darf.

Nachdem diese Huerde eher schlecht als recht gemeistert war, machte ich mich auf den Weg um die einzige Stadt im geografischen Zentrum des Landes zu entdecken, allerdings gab's es da nicht so recht viel, denn the Alice besteht hauptsaechlich aus einer langen Strasse und dort hatten ein Grossteil der Geschaefte um 15 Uhr scheinbar schon geschlossen. Also lief ich nur mal hin und zurueck - was jedoch durch die Entfernung meines Hostels zur Innenstadt doch immerhin eine Stunde dauerte.

Stoerte dann jedoch nicht sonderlich, da ich auch noch mal ein paar Kilometer in die andere Richtung laufen musste, um in den naechsten Supermarkt zu gelangen und ich schliesslich frueh ins Bett gehen wollte, da es am naechsten Tag um sechs Uhr auf Tour gehen sollte.

Nach einer durch akutem Nichtstun ziemlich langen, aber dafuer verdammt kalten Nacht - warum sollte es bei neun Grad Aussentemperatur und keiner Heizung auch mehr als ein Bettlaken zum zudecken geben, hiess es am naechsten Morgen um fuenf Uhr aufstehen, duschen und noch schnell die letzten Sachen packen.

Im stroemenden Regen ging es dann zu Rezeption um mein Gepaeck abzugeben, denn ich hatte natuerlich alles wichtige fuer die kommenden drei Tage in meinen Rucksack gestopft. Nachdem ich dann zunaechst im falschen Bus sass - wer hatte schon erwartet, dass zwei Busse von The Rock Tour Leute aus meinem Hostel abholen wuerden, ich es gluecklicherweise fuer mich (und auch Mr Suedafrika, der als allererstes wissen wollte, was ich von Ballacks Verletzung halten wuerde) noch merkte, ging es dann um Viertel nach sechs in den richtigen Bus und somit stundenlang auf die Reise in Richtung Kings Canyon.

Der Weg dorthin war jedoch gar nicht so leicht, da es immer noch in Stroemen regnete und sich in paar Creeks zwischen uns und dem ersten Naturwunder befanden, die sich bei Regen in reissende Fluesse verwandeln konnten. Nach mehrmaligen Pruefen des Wetterberichts fuer die naechsten Stunden, ging es dann aber doch weiter und man musste den Weg halt in der Haelfte der Zeit laufen, damit man nicht am Ende eingeschlossen die folgenden Tage in der Einoede verbringen musste.

Doch trotz des Regens und unglaublicher Steigungen war es wunderschoen dort und mich gab es als Modell begossener Pudel...


Des Rest des Tages ging es dann on the road again um sich weiter Uluru und den Kata Tjutas zu naehern. Die Uebernachtung folgte auf dem Gebiet der zweitgroessten cattle station in Australien, die aber immerhin doch immer noch groesser als Belgien ist.

Nach Gemueseschnippeln im Dunklen und einem gemuetlichem Abend am Lagerfeuer, waehrenddessen man den Wasserdampf aus seinen Schuhen, in denen man zuvor hatte schwimmen koennen, aufsteigen sehen konnte, ging es dann um zehn in den swag fuer eine Nacht unter dem - nicht vorhandenen - Sternenhimmel. Erstaunlicherweise gestaltete sich die folgende Nacht ziemlich schlafreich.

Nach dem Aufstehen am naechsten Morgen ging es dann weiter in Richtung Kata Tjutas, durch dessen Valley of the Winds die naechste Wanderung fuehren sollte. Weiterhin war es kalt und windig, aber immerhin trocken!

Anschliessend ging es dann zum ersten Mal zu einem der Wahrzeichen des Landes - Uluru, der von nahem doch erstaunlich anders aussieht als man es sich zunaechst vorstellt, naemlich voller Hoehlen und Ausbuchtungen. Nach dem kurzen Mala-Walk ging es schliesslich zu Sonnenuntergang gucken, doch leider viel dieser aufgrund der Bewoelkung eher bescheiden aus und so leider auch der Sonnenaufgang und dennoch war es ein Erlebnis, denn auch wenn man schon denkt, dass der Uluru ziemlich gross ist, kann ich sagen, dass er noch verdammt viel groesser wirkt, wenn man ihn erstmal mit eigenen Augen sieht.

Nachdem es nach dem Sonnenaufgang einmal zu Fuss um den grossen Stein ging, hiess es dann wieder Aufbruch nach Alice Springs...

Sorry, dass die Ausfuhrungen zum Ende ein wenig viel knapper wurden, aber leider laeuft meine Zeit ab... Melde mich dann mit dem naechsten Bericht nach meiner naechsten Tour, die am Mittwoch starten wird ;)

Dienstag, 18. Mai 2010

(Not) ready to leave

22:06 Australian Eastern Standart Time - nun ist es soweit. Seit heute Morgen befindet sich ein zehn Kilo schweres Paket auf dem Seeweg in Richtung Deutschland, mein Koffer ist gepackt, der Rucksack auch. All der Müll, der sich in elf Monaten Sydney so angesammelt hat, befindet sich in der Mülltonne und mein Zimmer sieht irgendwie bloody empty aus. Morgen früh heißt es goodbye sagen, ehe es mit dem wahrscheinlich heillos überfüllten Zug in Richtung des Domestic Airports geht, um nach Alice zu fliegen.
Doch so richtig Vorfreude will nicht aufkommen, denn das heißt auch, ein liebgewohnes Zuhause zurück lassen zu müssen und auch ein Kind, das nicht schlafen kann und daher um 22:08 im strömenden Regen zu mir gelaufen kommt und mir heulend mitteilt "I don't want you to leave!", hilft da auch nicht gerade.
Schon seit Wochen bekomme ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, wenn ich ein Flugzeug high up in the sky sehe und frage mich, ob ich denn hier auch wirklich weg will. Natürlich will ich euch alle wiedersehen, aber dennoch ist es schrecklich schwierig ein Leben, dass man sich ein Jahr lang aufgebaut hat, einfach so zurückzulassen, denn auch wenn der endgültige Abschied von meiner Gastfamilie noch zweieinhalb Wochen entfernt liegt, könnte ich schon jetzt einfach nur noch heulen, da hilft auch die Vorfreude auf alles, was noch kommen mag, nicht.

Ich werde versuchen, mich entweder aus Darwin oder aus Cairns mit einem kleinen Blogeintrag zu melden - je nachdem, wie schnell das Wireless bei McDonald's ist - und bis dahin bleibt mir nichts anderes, als auch euch Goodbye! zu sagen.

Sonntag, 16. Mai 2010

Ich packe meinen Koffer und nehme mit...

Well, ehrlich gesagt, tue ich grade weder das Erstere, noch weiß ich das Letztere. Am Mittwoch geht es los, auf nach Alice Springs, um in den letzten drei Wochen Australien noch ein bisschen was vom Land zu sehen, doch dazu, meinen Koffer zu packen, kann ich mich immer noch nicht überwinden.
Ich muss gestehen, dass ich zu den Menschen gehöre, die ihren Koffer normalerweise erst am Abend vor der Abreise packen und so war es vor etwa einem Jahr auch das erste Mal, dass ich mir selber eine Liste schrieb, was ich mitnehmen muss - vorher hatte ich ja meinen Papa, der das für mich gemacht hat, na ja, er hat einfach jedes Jahr die gleiche Liste ausgedruckt und dann fehlten gegebenenfalls auch in jedem Urlaub die gleichen Dinge beziehungsweise wurden handschriftlich hinzugefügt...
Jedenfalls ist es nun wieder so weit und I simply can't be bothered. 'Koffer Packen' spielen schien immer so ein großer Spaß, doch wenn man nun tatsächlich entscheiden, was man auch wirklich mitnehmen soll, sieht die Sache ganz schnell, ganz anders aus.

Vor einem Jahr glaubte ich noch, dass es schwer sei, sein Leben für ein Jahr Australien zu packen, doch jetzt stelle ich fest, dass ein Jahr Australien für ein Leben zu packen wesentlich schwieriger ist, denn was nun mit auf Reisen kommen soll, was per Post zurück nach Deutschland geschickt werden soll und was am Ende in den Altkleidercontainer wandert, ist gar nicht so leicht zu entscheiden.
Als ich hierher kam, musste ich lediglich für den australischen Winter in der Region Sydney packen. Gut, ziemlich wahrscheinlich, dass ich mir damals nicht so richtig vorstellen konnte, was das bedeutet, aber im Endeffekt hat es doch ganz gut geklappt - Kleidung für zwischen zwölf und 18°C.
Dieses Mal jedoch wird es etwas schwieriger, denn es heißt packen für die Nacht bei fünf bis sieben Grad im Freien irgendwo im nirgendwo nahe Alice Springs und für 33°C in Darwin, einer Stadt, in den 32° ein kalter Tag, 33° ein normaler und 34° ein heißer Tag ist. Und da alles wie immer in flugzeugfreundlichen 20kg, damit ich auch bloß keine horrenden Summen draufzahlen muss.
Damit heißt's wohl von allem ein bisschen und hoffen, dass es so hinhaut. Übrigens hab ich mir heute - ich hätt's vor Australien nie zu glauben gewagt - Handschuhe gekauft, denn schon nachts in Sydney frieren einem die Finger ab und momentan bin ich am Überlegen, ob ich mir auch noch eine Regenjacke gönnen soll, denn prinzipiell soll es trotz Trockenzeit regnen - viel Spaß!...

Auch wenn ich eigentlich überhaupt gar keine Lust dazu habe, werd ich mich wohl dennoch heute Abend an das Koffer packen machen müssen oder spätestens morgen früh, denn das Paket nach Deutschland muss ja auch noch gekauft und aufgegeben werden, in der Hoffnung, dass die Ankommenschance größer ist, als die der Pakete nach Australien (stolze 4/6).

Mittwoch, 12. Mai 2010

Well, not much competition

Zumindest in meinen Augen. Da meine Zeit sich dem Ende zuneigt und ich bereits in einer Woche das wunderschöne Sydney verlasse und mein Reisen mich auch nicht mehr nach Brisbane führen wird, ist es ja Zeit, die Rangliste der australischen Millionenstädte aufzustellen. Doch so richtig viel Gerangel um die Plätze, gibt es meiner Meinung nach nicht.


4th Place - Adelaide


Aus Ermangelung an Sehenswürdigkeiten, müsst ihr leider mit dem Bild eines Mülleimers vorlieb nehmen, dafür ist aber eindeutig zu erkennen, wo er steht. Viel ist zu der Haupstadt South Australias leider nicht zu sagen, außer, dass sie einem mit ihren 1,1 Millionen Einwohnern schrecklich klein vorkommt, dazu ziemlich europäisch und wie bereits erwähnt ohne wirkliche Sehenswürdigkeiten apart from einem Gebäude, das laut Reiseführer dem Sydney Opera House ähnlich sehen soll, doch leider eher die Form hat, als wäre dieses ineinander zusammengefallen.
Schade Adelaide, letzter Platz, da helfen weder der nette Strandvorort Glenelg, noch die älteste deutsche Siedlung Hahndorf.

3rd Place - Melbourne


Was Melbournians an ihrem Federation Square so toll finden, werd ich wohl nie verstehen. Vielleicht bin ich auch schon too much Sydneysider, denn die Einwohner der beiden größten Städte werden sich wohl nie mehr grün werden. Aber mal ganz im Ernst, ich find das Gebäude einfach nicht sonderlich schön und einige Australier scheinen da auch meiner Meinung zu sein, schließlich wurde es zum hässlichsten Gebäude des Landes gewählt. Und auch St Kilda, der obligatorische Strandvorort einer australischen Großstadt, kann nicht gerade als wunderschön bezeichnet werden.
Dennoch auf Platz drei gelandet, noch vor Adelaide. Warum kann ich jetzt auch nicht so genau sagen, einfach a feeling.


2nd Place - Perth


Far, far in the west aber dennoch eine schöne Stadt - die Hauptstadt Western Australias. Ähnlich wie Sydney, allerdings ohne Sehenswürdigkeiten, aber dafür schön gelegen. Der Swan River, der eigentlich auf Grund seiner Breite mehr einer Meeresbucht ähndelt, durchzieht die gesamte Stadt bishin zu dem Punkt an dem er in den Indischen Ozean endet - Fremantle. Der Ort, der nach dem America's Cup Sieg der Australia II im Jahr 1983 einen Aufschwung ohne gleichen erlebte und heute der Hotspot Perths ist.


... and the winner is - Sydney


Ich geb zu, ich bin wahrscheinlich total voreingenommen, aber viel gibst halt nicht zu sagen - Sydney by far the most beautiful :)

Sonntag, 2. Mai 2010

On the road [and in the air] again

Nicht langsam, aber dennoch sicher neigt sich meine Zeit in Australien dem Ende zu und da ich das land down under nicht verlassen möchte, ohne nach mehr von ihm gesehen zu haben, heißt es bald wieder Svenja on the road. An sich nicht schlecht, würde es nicht das Ende meiner Zeit in beautiful Sydney bedeuten. Eigentlich wollte ich schon alles im März geplant haben, doch nachdem mich mehr als zwei Monate einige Abschiede und ein lethargischer Zustand meinerseits davon abhielt, tatsächlich etwas zu planen, hab ich es diese Woche endlich geschafft - etwa 20 Tage bevor ich Sydney verlasse.


Die schwierigste Entscheidung war sicherlich, wo es denn eigentlich hingehen soll. Wie wahrscheinlich allgemein bekannt, handelt es sich bei Australien nicht gerade um ein kleines Land und hat somit viele wunderschöne Ecken. Um all die Orte zu besuchen, die ich gerne besuchen würde, müsste ich wahrscheinlich hellseherische Fähigkeiten in Bezug auf Lottozahlen entwickeln, doch da mir dies noch nicht gelungen ist, werden es nur ein paar dieser Orte.
Da die australische Südküste samt Melbourne, Adelaide und das an der Westküste liegende Perth bereits abgedeckt sind, geht es nun in die Mitte und in den Hohen Norden, denn auch wenn manche es mir vielleicht nicht glauben werden, aber nach mittlerweile mehr als zehn Monaten in Australien habe ich immer noch keine wirklich rote Erde gesehen und das muss schließlich geändert werden!

Also wird es am 19. Mai ab nach Alice Springs gehen. Von der einzigen Stadt im geografischen Zentrum des Landes geht es dann am darauffolgenden Tag dort hin, was für den gemeinen deutschen Touristen das richtige Australien ist - den Sehenswürdigkeiten des Red Centres.
323 bis 440 Kilometer südlich von Alice liegen der Kings Canyon im Watarrka National Park und Uluru sowie die Kata Tjutas im gleichnamigen Nationalpark. All diese Orte und noch ein paar mehr, werde ich in einer dreitägigen Tour entdecken, ehe es nach einer weiteren Übernachtung in Alice on the road geht und das, für fast 24 Stunden, denn es geht in das Top End.
Nach der 1500 Kilometer Busfahrt im Greyhound hab ich dann einen Tag Verschnaufpause in Darwin ehe es wieder auf eine dreitägige Entdeckungstour geht, dieses Mal in den Kakadu National Park und zum Litchfield National Park, habe ich einen weiteren Tag in der Hauptstadt des Northern Territory, ehe es nach einer vermutlich eher schlafarmen Nacht am Flughafen Darwins pünktlich morgens um vier [einer Zeit, in der in Darwin noch keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren] weiter nach Cairns.
Kann ich ja im Jetstarflieger schlafen, denn für In-flight Entertainment müsste ich ja sowieso extra zahlen, wiegt allerdings immer noch nicht die 120 Dollar auf, die Qantas für einen Tagflug haben möchte und falls ich doch am Flughafen einschlafen sollte, weckt mich bestimmt der drei Uhr morgens Jetstarflieger aus Bali - man könnte sich glatt fragen, ob die nächtlichen Flughafengebühren geringer sind oder was ist der Grund, dass die Billigflieger dort nur nachts fliegen?!

Nachdem meine insgesamt zehntägige Rock to Croc Adventure Tour beendet ist, geht es also nach Cairns, wo ich mich noch einige Tage aufhalten werde, um das Tropical Queensland nördlich der Stadt und natürlich das glücklicherweise wieder frachterfreie Great Barrier Reef zu entdecken.
Danach geht es dann wieder mit Jetstar - dieses Mal zur Tageszeit - zurück nach Sydney, um dort noch ein letztes Wochenende zu verbringen, ehe es am siebten Juni in den Flieger nach Singapur geht.

Let's have a gay time


... with Golden Gaytime.
Manchmal sind Doppelbedeutungen von Wörtern ziemlich zum Schmunzeln und ehrlich gesagt, habe ich beim ersten Mal zwei Mal hingeschaut bis ich mir sicher war, dass ich mich auch nicht verlesen hatte... Jeder Deutsche, der bei meiner heutigen Überschrift nicht als erstes an eine 'schwule Zeit' gedacht hat, bitte melden. Dabei ist gay doch so viel mehr als nur homosexuell - fröhlich, heiter, bunt, lustig, vergnügt, munter, farbenfroh.

Montag, 26. April 2010

...and more...

Da ich nicht schlafen kann und ich sowieso grad schon mal dabei war, geht es doch gleich noch weiter mit ein paar true blue - typisch australischen - Liedern.


John Williamson
- True Blue
Was ist typisch australisch, ist das typisch australische noch da?




John Williamson
- Home Among the Gum Trees
Alles was ein Australier braucht um glücklich zu sein.




Men at Work - Down Under
Das vielleicht in Deutschland bekannteste Lied. Geklaut! Teile der Melodien stammen aus dem Kinderlied Kookaburra Sits in the Old Gum Tree - die Australier brauchten 20 Jahren um das zu erkennen. Meine Lieblingsstelle "He just smiled and gave me a vegemite sandwich". Ja, dann sag ich mal 'Bäh' und geh gleich wieder :)




Midnight Oil - Beds are Burning
Ein ziemlich ernsthafter Text, schließlich geht es um die Stolen Generations von australischen Ureinwohnern, Kinder die ihren Familie weggenommen wurden, um die Kulturkette zu zerstören und so Genozid zu betreiben. 20 Jahre nach der Veröffentlichung des Liedes ringt sich 2008 die erste australische Regierung endlich durch
Sorry zu sagen.
Teil dieser Regierung ist der Sänger der Band Peter Garrett und wenn das Land nicht nur metaphorisch brennt, steht der Minister für Umwelt, Kulturerbe und Kunst auch wieder auf der Bühne - im vergangenen Jahr zu Ehren der Opfer der
Black Saturday Bushfires.




The Seekers - I Am Australian
I am, you are, we are Australian - der Traum der australischen Gesellschaft.




Peter Allen - I Still Call Australia Home
Wer sich an die Qantas-Werbung erinnert, wird sich auch an dieses Lied erinnern. Wahrscheinlich die Hymne aller Australier, die nicht in Australien leben - so wie der Entertainer Peter Allen, the boy from OZ.




Aber keine Sorge, nicht jedes Lied in Australien handelt auch von Australien und so endet das ganze heute hier mit der erfolgreichsten Single des vergangenen Jahres.

Guy Sebastian - Like It Like That
Bekannt wurde Sebastian durch Australian Idol, die down under Version von Deutschland sucht den Superstar, dann hat man jahrelang nichts mehr von ihm gehört und plötzlich war er wieder da - wollen wir mal hoffen, dass das mit Daniel Küblböck nicht genauso läuft.


Waltzing Matilda

Waltzing Matilda ist das wohl bekannteste Lied Australiens. Als das britische God Save the Queen als Nationalhymne abgesetzt werden sollte, suchten die Australier verzweifelt nach einer neuen Hymne, elf Jahre dauerte es bis sie sich in 1984 endlich entschieden hatten und das Ergebnis war Advance Australia Fair.
Allerdings stimmten lediglich ein wenig mehr als 43% für das schöne und glückliche voranschreitende Australien, hingegen ganze 28% für Waltzing Matilda, das weder von Tanzen noch von einem Mädchen names Matilda handelt, jedoch vielmehr von einem Schafsdieb, der lieber stirbt als Konsequenzen für sein Handeln zu übernehmen - interesting choice für eine Nationalhymne my dear Australians.

Ursprünglich ein Gedicht von Australiens wohl bekanntesten Dichter Banjo Paterson, der mich fast täglich von der 10-Dollar-Note anlächelt, wurde es Anfang des 20. Jahrhundert erstmals als Lied veröffentlicht.
Seitdem erfreut es sich ungebrochener Beliebtheit, die Australier kennen es wahrscheinlich besser und lieben es mehr als ihre Nationalhymne und jeder australische Sänger bishin zu Kylie Minogue versucht sich mindestens ein Mal im Leben an Waltzing Matilda und ich mich als Dolmetscher australischen Slangs...



Let's go...

Ein swag ist die australische Mischung zwischen einem Zelt und einem Schlafsack, ein swagman ist ein waltzing - sich auf der Walz befindener - Wanderarbeiter, der all seine Habseligkeiten in diesem swag eingerollt mit sich trägt. Diese junge swagman, der sein swag liebevoll Matilda nennt, schlug sein Lager also bei einem billabong, ein tiefes Wasserloch im Outback, im Schatten eines Eukalyptusbaums auf. Dort sitzt er und wartet bis billy, sein IKEA-Regel , 'tschuldigung, Kochtopf kocht. Als er dort also so sitzt kommt ein jumbuck, auch bekannt als sheep, vorbei und trinkt aus dem billabong.
Der swagman springt auf, fängt das jumbuck, bringt es auf nicht näher beschriebene Weise um und stopft es in seinen tucker bag - ein wohl ziemlich groß geratener Proviantbeutel, wenn da ein ganzes Schaf rein passt.
Blöderweise kommt aber genau in diesem Moment ein squatter - Schafsbesitzer - auf seinem vollblütigem thoroughbred vorbei. Dieser squatter not amused, ruft sofort die Polizei und eins, zwei, drei sind die troopers auch schon da. Mit den Worten You'll never catch me alive springt er in das tiefe Wasserloch und seinen Geist kann man noch heute hören, as you pass by that billabong.

By the way, hat sich die ganze Geschichte sogar so oder so ähnlich wirklich zugetragen. Während eines Schafschererstreiks 1894, wurde in einem Schafsstall Feuer gelegt, die Tiere starben und die Polizei begab sich auf die Suche nach dem Schuldigen, doch dieser ertränkte sich lieber im combo waterhole, Queensland als sich für seine Taten zu verantworten. And guess what? Dieser jolly swagman war ein deutscher Einwanderer - unser kleiner bescheidener Anteil am bekanntesten Lied Australiens.

Samstag, 24. April 2010

ANZAC Day

Down under ist alles ANZAC - ANZAC Bridge, ANZAC Biscuit, ANZAC Parade, ANZAC Square, ANZAC Memorial, ANZAC railway und morgen ist ANZAC Day.
Doch was ist dieses omnipresente ANZAC? Das Australian New Zealand Army Corps.


In der heute nach eben diesem Army Corps benannten kleinen ANZAC-Bucht in der Nähe der Stadt Gallipoli auf der gleichnamigen Halbinsel in der Türkei, landete am 25. April 1915 eine Formation aus australischen und neuseeländischen Soldaten als Teil der Streitkräfte des British Empire und somit traten die Australier gerade 14 Jahre nach dem Zusammenschluss der einzelnen Kolonien zum Staat Australien in ihren ersten Krieg ein.
Australier und Neuseeländer erlitten große Verluste im Kampf gegen die Türken, wurden später abgezogen, neuformiert und kämpfetn später noch in Frankreich, Belgien, dem Nahen Osten und Ägypten.

Am ANZAC Day wird vor allem den Opfern des ersten Weltkrieges in sogenannten dawn services gedacht, nicht nur in Australien und Neuseeland, sondern auch in Gallipoli selbst und so war die größte Sorge der australischen Öffentlichkeit während der Schließung der europäischen Flughäfen, dass eben diese, die wichtigste aller Gedenkveranstaltungen, ausfallen müsste.

Aber sie wird stattfinden, genauso wie die ANZAC Day clash des Australian Football oder der ANZAC Test der Rugby League und weitere Gedenkfeiern around the world, sogar in Deutschland, auf dem Commonwealth Kriegsgräber Friedhof Berlin, Charlottenburg - ich geb ja zu, dass ich noch nie mal wusste, dass es den gibt.

Später kämpften australische Truppen im Russischen Bürgerkrieg, im Spanischen Bürgerkrieg, in zweiten Weltkrieg zunächst als Unterstützung der Briten in Europa und Afrika, später vor allem in Asien und im Pazifik, im Koreakrieg, im Guerilla-Krieg in Malaysia, im Vietnamkrieg, in der 'Konfrontasi' zwischen Malaysia und Indonesien, im ersten Golfkrieg, als Anführer der UN-Truppen in Osttimor und momentan in Afghanistan und im Irak - den Opfern all dieser Kriege wird am Remembrance Day am 11. November gedacht.

Eine Besonderheit, die meiner Meinung nach in Deutschland auch dringend eingeführt werden sollte, ist dass obwohl der ANZAC Day dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, man trotzdem nicht auf seinen freien Tag verzichten muss, denn in Australien ist es so, dass wenn ein beweglicher Feiertag auf ein Wochenende fällt, eben der Montag frei ist.

Dienstag, 20. April 2010

The Super Pit

Es gibt Momente, in denen einem nur noch ein Wort im Kopf herumschwirrt - in diesem Fall krass - und man irgendwo zwischen Bewunderung und der Frage, ob der Mensch total verrückt geworden ist, schwankt.
So ging es mir auf dem Road trip, als wir uns der Stadt [oder eigentlich zwei] Kalgoorlie-Boulder näherten. Häufiger einfach nur unter dem Namen Kalgoorlie zusammengefasst, handelt es sich dabei der zweitgrößten Stadt Western Australias, hat fast 30.000 Einwohner und liegt [wie so ziemlich vieles in diesem Land] in the middle of nowhere etwa 600 Kilometer westlich von Perth.
Doch was verführte die Menschen vor beinahe 120 Jahren eine Stadt dort aus dem Boden zu stapfen, wo es noch nicht mal Wasser gibt, sodass eine 540 km lange Wasserpipeline verlegt werden muss, damit man mitten in der Einöde auch überleben kann?!
Richtig, GOLD!

Gold hat den Australiern viel gebracht, ist heute noch eines der wichtigsten Exportgüter. Begonnen hat alles an dem Tag, an dem Edmond Hammand Hargraves im Jahre 1852 ein Stückchen Gold in einem Fluss nahe Bathurst in den Blue Mountains, noch far away von Kalgoorlie, fand.
Zugegeben, es handelte sich dabei nicht nur um ein Stückchen Gold, sondern um einen ganzen Brocken - stolze 40 kg. Was folgte war der erste Goldrausch von insgesamt vier in der Geschichte Australiens. Angezogen vom Traum des unendlichen Reichtums verzehnfachte sich die Bevölkerung des Landes anschließend.
Weitere kleinere Goldfunde gab es all over New South Wales und Victoria, im Jahre 1879 kam es in Temora, NSW zu weiteren gewichtigen Goldfunden. Über den Goldrausch in Teetulpa in South Australia wanderten die Goldsucher immer weiter nach Westen und fanden in Coolgardie, unweit von Kalgoorlie, in den 1880er Jahren das erste Gold in Western Australia.

Damals noch vom Boden einfach aufgesammelt, geht man heute etwas anders vor -
Welcome to the Super Pit!


Dreieinhalb Kilometer lang, eineinhalb breit, fast vierhundert Meter tief [man sieht auf dem Bild nur die Hälfte]- groß genug um dieses Riesenloch just outside Kalgoorlie auch aus dem Weltall problemlos zu erkennen.
Bevor im Jahre 1989 die offene Goldmine eröffnet wurde, gab es an der selben Stelle mehrere Schächte, in denen Gold abgebaut wurde - seit 1893 ingesamt mehr als 50 Millionen Unzen [mehr als 1.550 Tonnen]. Momentan sind es jährlich etwa 20 Tonnen und weiter geht's, noch etwa 100 Meter weiter in die Tiefe und wenn's nicht mehr tiefer und breiter geht, dann buddelt der Mensch eben ein neues Loch auf der Suche nach dem unendlichen Reichtum.

Montag, 19. April 2010

Von kleinen Flugzeugen und großen Trucks

Wie bereits zuvor erwähnt hat Australien 21 Millionen Einwohner, ist aber gleichzeitig auch einundzwanzigeinhalb Mal größer als Deutschland. Dennoch oder gerade deswegen müssen eine Menge Menschen und noch viel mehr Güter weite Wege transportiert werden.

Menschen vorzugsweise mit dem Flugzeug, denn sowohl Bus als auch Bahn dauern aufgrund der Entfernungen ein wenig länger und da vor allem Züge so oft anhalten wie eine Regionalbahn zwischen Hildesheim und Hannover und schätzungsweise es auch nicht auf viel mehr Kilometer pro Stunde bringt, bleibt einem auch so gut wie nichts anderes übrig.
Doch während die Flugzeuge, die die Menschen aus Australien rein und raus befördern nicht groß genug sein können [ich erinnere an meinen Liebling den A380, bei dem es sogar in der Economy class so etwas wie Beinfreiheit gibt] sieht das innerhalb des Landes ein wenig anders aus.


Gut, diese Aussage trifft vielleicht nicht gerade auf den Hauptstrecken wie Sydney - Melbourne oder Brisbane - Cairns zu, aber hat jemand schonmal was von Monkey Mia, Olympic Dam, Cloncurry oder Kununurra gehört?! Was die vier mehr oder weniger schönen Ort gemeinsam haben? Sie liegen in the middle of nowhere!
Und da doch mal jemand genau dorthin muss und auch wieder weg will, gibt es auch dorthin reguläre Fluglinien für Regionen mit etwa 1000 Bewohnern - Maschinen mit Platz für 46 Leute, ein bis zwei Mal die Woche.

Essen, Treibstoff und Co kommen jedoch zumeist auf dem Straßen- und Gleiswegen zu diesen und noch vielen anderen Outback-Orten. Und während die Flugzeuge eher klein geraten sind, sind die Trucks und Züge wohl mehr als das genaue Gegenteil zu beschreiben. Und weil vor allem die LKWs so groß geraten sind, heißen sie schon trains - road trains.


Maximal 53,50 Meter lang und bis zu 200 Tonnen schwer heizen sie über befestigte und unbefestigte Straßen throughout Australia. Da kann sich wahrscheinlich jeder selbst vorstellen, wie das in Regionen, in denen es ein oder zwei Mal im Jahr regnet, staubt, wenn mal ein road train vorbei kommt.

Sonntag, 18. April 2010

Sydney Harbour


Auch wenn einige deutsche Touristen es kaum glauben wollen - "Det is ja wirklich 'n Hafen" - ja, der Port Jackson, auch Sydney Harbour genannt, ist sogar der größte Naturhafen der Welt. Es handelt sich bei dem Hafen um eine Ria und endet im Parramatta River.

Und dieser Hafen dient nicht nur zur Personenbeförderung auf mehr oder minder kleinen, grün-gelben Fähren, sondern auch zur Frachtschifffahrt und zur Oversea Passenger-Beförderung. Momentan ist scheinbar gerade Hochsaison für Kreuzfahrten und so liegen fast täglich zwei Riesendampfer im Hafen. Der eine ganz standesgemäß wie die First Fleet englischer Strafgefangener und Offiziere am Circular Quay [dem Stück zwischen der Oper und der Harbour Bridge] oder wenn die Schiffe ein wenig größer geraten sind, wie beispielsweise die Queen Mary II vor ein paar Wochen oder der prestigträchtige Platz am Overseas Passenger Terminal schon belegt ist, in Darling Harbour.

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp an Vollendam aus Rotterdam, es wäre vielleicht günstiger, wenn ihr nicht jedes Mal von Holland nach Amerika über Sydney fahrt. Danke.

Donnerstag, 8. April 2010

Alkohol in Australien

Was bin ich?

Braune Papiertüten sind das liebste Mitbringsel jedes Australiers zu einer Party, oder so ähnlich jedenfalls, denn in Australien darf man den Alkohol nicht in der Öffentlichkeit zeigen, steckt man ihn in eine Tüte ist die ganze Sache kein Problem mehr.

Auch kann man hier den Alkohol nicht in jedem x-beliebigen Supermarkt kaufen, sondern muss in einen bottle shop.

Außerdem ist der Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit verboten und auch nach neun Monaten in Eastwood bin ich mir immer noch nicht sicher, ob dieses Schild bedeutet, dass man keinen Alkohol trinken darf oder ob die Verwaltung nur zu faul war, es wieder abzubauen.


In der Öffentlichkeit zwar verboten, im Restaurant jedoch erwünscht - bring your own, denn Ausschankgenehmigungen sind nur schwer erhältlich und dann bringt man seinen Alkohol einfach selber mit. Ist sowieso viel billiger...

P.S: Das auf dem Foto ist die Flasche Sekt von meinem Geburtstag ;)

Abbiegen auf Melbörnianisch

Manche australische Verkehrsregeln sind schon interessant - der Linksverkehr an sich oder das Rechtsblinken, wenn man die dritte Ausfahrt im Kreisel nehmen möchte, doch wenn man nach Melbourne kommt, wird alles noch eine Nummer stranger.


Schon mal ganz links eingeordnet, um nach rechts abzubiegen?! Ich auch nicht, auch wenn ich schon mal in Melbourne Autogefahren bin und im Zweifelsfall hätte ich vielleicht auch die Variante Two wrongs don't make a right, three lefts do in Betracht gezogen, aber glücklicherweise bin ich nie in Verlegenheit gekommen, denn im Allgemeinen sollte man sich auch nicht zu lange mit seinem Auto im Central Business District einer australischen Großstadt aufhalten, denn da kann eine Stunde parken schon mal so um die umgerechnet 13 Euro kosten, sodass man sein Auto eher irgendwo im Wohngebiet in der Nähe einer Bahnhaltestelle abstellt.

Nun aber zurück zur educational experience in Melbournes CBD. Generell sind australische Straßen zwar so breit, dass in 99% aller Wohngebiete an beiden Straßenrädern geparkt werden kann und dennoch zwei Autos nebeneinander problemlos und ohne langsamer zu werden zwischen diesen vorbeifahren können, doch in der viktorianischen Hauptstadt muss auch noch die Straßenbahn irgendwie mit auf die Straße passen, weshalb einfach die Rechtsabbiegerspur wegrationiert und der Hook Turn erfunden wurde.

Und so sieht das exklusiv melbörnianische Verkehrsmanöver aus...


Montag, 5. April 2010

Easter Clash - Bilby vs Bunny

Frohe Ostern allerseits, auch wenn es doch ein wenig seltsam ist, Ostern zu feiern, wenn draußen die Blätter an den Bäumen braun werden und so langsam herunterfallen. Außerdem ist das Wetter auch nicht sehr frühlingshaft, sondern eher herbstlich-nass, so wie (laut den Australiern) in den vergangenen 40 Jahren. Der Regen zu Ostern ist genau so eine Tradition wie das Eier suchen, die in Australien nicht nur vom Osterhasen versteckt werden.


Sondern wahlweise auch vom bilby oder auch Kaninchennasenbeutler, wie man in auf Deutsch nennt, denn am anderen Ende der Welt ist der Hase nämlich ein relativ unerwünschtes Tier, zumindest in der Wildnis. Von Natur aus gibt es hier weder Hasen noch Kaninchen, doch wie der Europäer nunmal alles hierher brachte, was nicht niet- und nagelfest war, schleppte er auch den Hasen ein.
Blicken wir also zurück ins 19. Jahrhundert. Damals lebte der aus England stammende Thomas Austen in Winchelsea in der Nähe der vikorianischen Hauptstadt Melbourne. Wie viele hatte er ein Vermögen mit der Schafzucht gemacht, doch dem guten Thomas war leider allzu häufig langweilig. In der heutigen Zeit wäre er wahrscheinlich in irgendeine sinnfreie Casting-Show oder wahlweise wie andere C-Klasse-Promis in den Dschungel gegangen um Känguruhoden zu essen, doch er lebte eben im 19. Jahrhundert.
Also musste er sich leider ein anderen Hobby suchen und wie so viele Reiche entschied er sich für das Jagen. Jagen? In Australien? Was denn bloß? Schnelle Kängurus? Faule Koalas? Für Thomas irgendwie alles nicht das Richtige. Hasen sollten es sein! Was tut man also, wenn man in einem Land lebt, in dem es keine Hasen gibt? Richtig, man lässt sie importieren.

Im Jahre 1895 also erreichten 24 waschechte ebenso britische Hasen den australischen Kontinent und weil es ihnen hier so gut gefiel, sie keine natürlichen Feinde hatten und - wie schon das ein oder andere Sprichwort besagt - sie sich schnell vermehren, gab es down under bald mehr als nur 24 Tierchen dieser putzigen Art, die der liebe Thomas gar nicht mehr alle jagen konnte.
Die ökologischen Folgen waren fatal - die nimmersatten Nager futterten alles leer und raubten so nicht nur den Schafen ihre Nahrung, sondern verursachten auch, dass die fruchtbare, oberste Bodenschicht durch den Wind es das Meer verweht wurde.

Was also tun? Gute Frage, nächste Frage!
Es gab schon mehr als eine Maßnahme um die Hasenplage einzudämmen, doch diese Scheitern reihenweise. Bereits ab 1869 wurde versucht die Tiere durch Massenjagden wieder vom Kontinent zu vertreiben, doch genauso schnell, wie sie erlegt wurden, wurden auch neue Tiere geboren und so stieg die Populationszahl trotz zwei Millionen getöteten Tieren.
1901 begann der Bau des 3.256 langen weltbekannten rabbit proof fence um wenigstens das Vordringen der Tiere nach Western Australia zu verhindern, doch schon bald stellte sich heraus, dass ein so langer Zaun zu schwierig war instand zu halten und verteilten sich die Kaninchen schließlich über den ganzen Kontinent.
Ab 1950 wurden dann das erste [zumindest zeitweise] Mittel gegen die Plage gefunden - Myxomatose. Die Kaninchenzahl reduzierte von über 600 Millionen auf gut 100 Millionen Tiere, doch mit den Jahren wurden die verbliebenen Tiere immun gegen das Gift und bis Anfang der 1990er Jahre stieg die Zahl wieder auf über 300 Millionen [zum Vergleich gibt es 57 Millionen Kängurus und 21 Millionen Menschen]. Seit 1996 wird der Calicivirus eingesetzt, der allerdings nur in 65% der Falle auch tödlich wirkt und so hoppeln die Kaninchen weiterhin fröhlich durch Australien und zerstören die Natur, mit freundlicher Hilfe von ebenfalls eingeführten Füchsen, Kamelen [by the way ist Australien das letzte Land in dem Kamele wild leben], Wildschweinen [peinlich zu erzählen, dass wir auf der Reise nach Perth vermutlich von einem angegriffen wurde (nachts im Zelt, kann ich leider nicht genau sagen, aber so vom Geräusch her wohl schon)], verwilderten Hauskatzen and many more.

Doch was hat das jedes alles mit dem bilbys zu tun, fragt ihr euch vielleicht. Die Kaninchennasenbeutler sind eine der Tierarten, die fast vollständig von Kaninchen und Hasen , unterstützt von Katzen, Füchsen und natürlich dem Menschen, ausgerotten wurden. Einst über ganz Australien verteilt, leben sie heute nur noch in abgelegenen Gebieten in Queensland, dem Northern Territory und Western Australia.
Da man nun auf das Schicksal der bilbys aufmerksam machen möchte, gibt es seit einigen Jahren nun nicht mehr nur das europäische easter bunny, sondern auch das easter bilby.

Wer gewinnt? Ich weiß es nicht. Der [laut jedem Australier] "german" Lindt-Osterhase schmeckt genauso wie in Deutschland und das bilby hab ich noch nicht probiert. Werd ich wahrscheinlich auch gar nicht machen, sondern nehm es einfach mit back home - wenigstens wird mein bilby nicht die deutsche Natur zerstören.

Mittwoch, 31. März 2010

Qualitätsschwankungen

Australier machen schöne Fernsehwerbung. Über sich selbst. Über ihre Fluggesellschaft.

Auch die einzelnen Staaten können es ...



... Western Australia


Sogar die Telefongesellschaft ...




Doch der australische everyday-commercial sieht da leider etwas anders aus, denn down under wirbt auch schon mal der Italiener von um der Ecke im Fernsehen, denn alle commercials werden nur regional begrenzt ausgestrahlt. Was dann in Sydney noch ganz wittig anmuten mag, wenn man mal eine so eine Werbung sieht, ist dann irgendwo zwischen 'Nichts' und 'Garnichts' extrem primitiv aus, denn sowas wie bewegte Bilder kennt man in der australischen Werbewelt nicht unbedingt.

Und sehr drastisch kann australische Werbung auch sein, wer es sich anschauen möchte, bitte bei youtube "Stop Smoking" und "Australia" eingeben - sehr anschaulich, was für Krebsarten man so alles bekommen kann...

Montag, 29. März 2010

Tik Tok oder 19 - 10 = 10


Ich habe nie vermeintlich, dass die Mathematik nicht gerade meine Stärke ist und auch wenn ich seit ich in Australien bin schon einige Male darüber diskutieren musste, dass 3 x 9 auch wirklich 27 und 8 x 8 = 64 sind, dachte ich heute, dass mich doch alle Mathegeister verlassen hätten.
Neben der australischen Uhrzeit (AEDT) zeigt mein Computer nämlich auch sowohl die Mitteleuropäische als auch die Westeuropäische Zeit an, dennoch rechne ich in den meisten Fällen einfach selber und in der Regel kommen mein Laptop und ich auch auf das gleiche Ergebnis.
Ich rechnete einfach wie die vergangenen sechs Monaten meine Zeit minus zehn Stunden um auf die deutsche Uhrzeit zu kommen, da mir ja keiner gesagt hat, dass ihr die Zeit umstellt, doch eh ich das erst mal herausgefunden hatte, gab es schon so ein paar mehr Sekunden, in denen ich mich fragte, ob mich die Stunden in der australischen Sonne schon so doof gemacht hatten, dass ich noch nicht mal mehr einfache Additions- und Subtraktionsaufgaben rechnen kann.
Dass ich von Kurz-Division keine Ahnung hab, geb ich jedoch offen zu - ehrlich gesagt hatte ich davon vor Australien noch nie was gehört...